Shining ist einer der bekanntesten Romane von Stephen King, vor allem wohl durch die Verfilmung Stanley Kubricks mit Jack Nicholson in einer der Hauptrollen. Der Film von 1980 setzt andere erzählerische Schwerpunkte als der Roman, der 1977 veröffentlicht wurde.
Jack Torrance, seine Frau Wendy und deren fünfjähriger Sohn Danny, der übersinnliche Fähigkeiten hat, verbringen den Winter in dem abgelegenen Overlook-Hotel in den Rocky Mountains in Colorado. Jack hat dort die Funktion eines Hausmeisters, nachdem er durch seinen Alkoholismus seinen Lehrerjob verloren hat. Nachdem er nun mit dem Trinken aufgehört hat, will er auch sein Schauspiel zuende schreiben, Einige alte Akten, die die abenteuerliche und gewaltreiche Vergangenheit des Hotels dokumentieren, lassen ihn außerdem daran denken, ein Buch über das Overlook zu schreiben. Danny nimmt von dieser Vergangenheit von Anfang an viele schauerliche Dinge war, er sieht Spuren von Verbrechen, ermordete Personen und andere Dinge. Auch Jack kann sich dem gruseligen Einfluss des Hotels nicht entziehen und nach und nach fällt er in die gewalttätigen Verhaltensweisen aus der Zeit seines Alkoholismus zurück, ohne dass er wieder mit dem Trinken angefangen hätte.
Immer dramatischer werden die Zwischenfälle, Jack sabotiert alle Versuche, dass Overlook zu verlassen. Im letzten Teil des Romans wird immer klarer, dass es das Hotel selbst ist, dass durch die Manipulationen Besitz ergreifen will von Danny und seinen besonderen Fähigkeiten. Es kommt zum dramatischen Showdown, den nicht alle überleben.
Die von Dietmar Wunder gelesene ungekürzte Hörbuchfassung umfasst mehr als 17 Stunden. Er setzt die Veränderungen, die mit Jack vor sich gehen, wenn das Hotel in beeinflusst, stimmlich meisterhaft um, ein großes Plus dieses Audiobooks.
Die Story selbst hat mich nicht so sehr begeistern können. Das begrenzte Setting hinsichtlich Personen und Ort ist Stärke und Schwäche zugleich. Das stete "Umsichselbstkreisen" von Jack mit teilweise weinerlichen Zügen und seine Tendenz immer anderen die Schuld zu geben, macht ihn zu einem anstrengenden Charakter. Auch Danny ist in sich nicht schlüssig. Ein Fünfjähriger, des Lesens noch nicht mächtig, aber so wissend und reflektierend, dass er intensiv auf die Befindlichkeiten seiner Eltern eingeht, Rücksicht nimmt und stets angepasst reagiert, ist an sich schon irritierend. Seine paranormalen Fähigkeiten erklären dies zwar zum Teil, aber sein Denken ist dennoch zu erwachsen um glaubhaft zu sein. Wendy bleibt dagegen recht blass, sie ist weniger durch das Hotel beeinflusst und ihr stärkster Charakterzug ist der, ihren Sohn beschützen zu wollen, aber dabei ist sie nicht sehr durchsetzungsstark. So hat man im Grunde drei schwierige Protagonisten an diesem unsympathischen Ort, die sich über weite Strecken nur mit sich selbst beschäftigen, während eine übernatürliche Macht sie zu zerstören sucht. Natürlich gab es spannende, dramatische und gruselige Szenen, dennoch konnte mich Shining nicht so sehr zu fesseln wie anzunehmen war.
Stephen King, Shining. Lübbe Audio 2012.
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