"Alice, Miriam, Sophie und Abigail sind die besten Freundinnen. Sie lachen zusammen und sie lesen zusammen. Einmal im Monat trifft sich ihr Buchclub. Doch eine fehlt – Lydia. Vor drei Jahren starb sie an Krebs. Ihr letzter Wunsch an die Freundinnen: Ihr Mann sollte in den Club aufgenommen werden, seitdem ist Jon bei jedem Treffen dabei."Natürlich habe ich Chick-Lit erwartet, aber dennoch auf Literaturbezüge bzw. eine Verknüpfung der Liebesgeschichte mit dem Buchclub erhofft. Leider weit gefehlt. Alice, die Erzählerin, ist nahezu penetrant unfähig, ihre eigenen Bedüfnisse zu erkennen, geschweige denn zu äußern. Sie trampelt durch ihr Leben, hat angeblich mal Literatur studiert, die einzige Referenz dazu liefert sie mit einem relativ armen Kommentar zu Jane Eyre, der aber wohl auch nur der Tatsache geschuldet ist, dass der Autorin am Ende des Buches auch aufgefallen ist, dass Die Bücherfreundinnen ja noch gar nichts zu irgendwelchen Büchern gesagt haben. Was bleibt ist ein wenig unterhaltsames Gebrabbel über Beziehungskisten und Missverständnisse, das nahezu vollkommen ohne jeden Plot und erzählerische Überraschungen auskommt. Ich habe es selbst beim Putzen nur sehr widerwillig zuende gehört, wenngleich man Nana Spier zugestehen muss, dass sie in ihrer Lesung das Maximum aus den wenig einfallsreichen Dialogen herausholt.
Jo Platt, Die Bücherfreundinnen. Argon 2016.
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