Vorweg: Die Lesung von Gerd Westphal (selbst ein "Klassiker" in der deutschen Hörspiellandschaft, 1920-2002) war sehr gut und fesselnd, auch die Passagen mit Nelly als Erzählerin funktionierten trotz der männlichen Stimme.
Den Inhalt kann jeder bei Wikipedia oder anderswo nachlesen - besonders der englische Artikel gibt außerdem einige interessante Denkanstöße. Trotz rudimentärem Wissen über den Roman war ich doch an vielen Stellen überrascht von den Charakteren und ihrer radikalen Gefühlswelt. Besonders die Schilderung von Eifersucht, Hass und Rachegefühlen erschien mir außergewöhnlich, die Impulsivität und Rohheit, mit der diese ausgelebt werden, war teilweise fast abstoßend. Die Protagonisten blieben mir in ihrer Sicht auf die Welt fremd, allein die Erzählerin Nelly war weitgehend sympathisch. Nichtsdestotrotz sind es unfassbar starke Charaktere die Emily Bronte erschaffen hat, das Setting und die Atmosphäre fesseln, wenngleich es der Plot nicht immer tut.
Ich habe insgesamt eine hohe Meinung von dem Roman, auch wenn es keine erheiternde Wohlfühllektüre, sondern eher ein bedrückendes Werk ist.
Emily Bronte, Sturmhöhe. DAV 2000.
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