Was als eine Art Schnitzeljagd durch die verschiedenen Welten beginnt, wandelt die Autorin im letzten Drittel in eine ethisch-wissenschaftliche Diskussion, wie die Menschheit mit Ressourcenknappheit, sozialer Ungerechtigkeit und Überbevölkerung umgehen sol
lte. Wenngleich dies erzählerisch recht gut gelingt und Jana in ihren Handlungen authentisch bleibt, ist der Lösungsansatz am Ende doch etwas plump angesichts der Größe der Probleme und der Tiefe der Korruption in dem herrschenden Gesellschaftssystem. Berücksichtigt man jedoch die Zielgruppe des Romans, so funktioniert es schlussendlich doch ausreichend - dazu passt auch die etwas zu rosarote anmutende Liebesgeschichte am Ende. Hier gibt es Hoffnung auf eine bessere Welt und Hoffnung, dass sich Menschen am Ende doch für das Gute entscheiden.
Die Schilderungen der Welten und Janas schlagfertige und selbstironische Art und Weise auf ihren Reisen zurechtzukommen hat mir gefallen. Wenngleich Idee und Setting natürlich nicht neu sind (Ready Player One u.a.), so hat Poznanski mit Cryptos eine lesenswerte Dystopie mit aktueller Relevanz geschaffen.
Ursula Poznanski, Cryptos. Hörverlag 2020.
1 comment:
Ein sehr aktuelles Thema, das hier aufgegriffen wird;)
Liebe Grüße
Elisa
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