In ihrem Buch Grund zur Hoffnung schildert Goodall autobiographisch ihren Werdegang und besonders ihre spirituellen, christlichen Wurzeln. Natürlich werden die wichtigsten ihrer wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammengefasst und in einen zeitlichen Kontext gesetzt, denn vieles, dass sie herausfand, wurde besonders zu der Zeit sehr kontrovers diskutiert und gilt heute aber als etabliertes Wissen. Besonders herausragend ist ihr Wille, ihren Horizont kontinuierlich zu erweitern, denn nach ihrer Schimpansenforschung wurde sie zu einer Umweltaktivisten und Tierschützerin im intensivsten Sinne, denn ihre Bekanntheit ermöglichte es ihr, intensiver Einfluss zu nehmen und mehr Gehör zu finden als andere. Sie greift bereits 1999 thematisch alles auf, was uns heute als dringlichste Probleme der (Um-)Welt beschäftigt. Wie der Titel des Buches Grund zur Hoffnung betont, will sie aber angesichts von Überbevölkerung, Umweltverschmutzung, Klimawandel und Artensterben nicht kapitulieren, sondern sieht vielmehr im Menschen die Fähigkeit, über sich hinauszuwachsen und die Probleme zu lösen. Diesen Glauben setzt sie in Bezug zu mehreren spirituellen Erlebnissen, die sie sowohl in Kirchen als auch in der Natur erlebt hat. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihrem Optimismus folgen kann, einige ihrer Geschichten und Berichte haben mich aber emotional sehr berührt. Das Buch ist in der Durchmischung von Biographie, Wissenschaft und Glauben sicher nicht für jeden das Richtige.
Jane Goodall, Grund zur Hoffnung. Goldmann, München 2021.
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