In Tess Gerritsens neuer Thriller-Reihe steht eine Gruppe von in die Jahre gekommenen und pensionierten Agenten der CIA im Mittelpunkt. Seit ihrer Ausbildung sind sie Freunde und haben sich nach und nach alle in dem beschaulichen Städtchen Purity in Maine niedergelassen und genießen ihr idyllisches Leben. Doch die Vergangenheit holt Maggie Bird ein, als eine Leiche in ihrer Auffahrt liegt und die Frau sie vorher wegen einer verschwundenen alten Kollegin aufgesucht hatte. Natürlich hat dies etwas mit ihrem letzten Fall zu tun, wegen dem sie schließlich bei der CIA aufgehört hatte. In Rückblenden erfährt man, was damals geschah und wie Maggies Leben damals aussah, während in der Gegenwart aus mehreren Perspektiven das aktuelle Geschehen erzählt wird.
Der Plot ist gut aufgebaut, Maggies Emotionalität trotz des harten Jobs, den sie jahrzehntelang erfolgreich ausgeübt hat, wirkt plausibel und sogar anrührend. Dennoch hat mich Die Spionin nicht vollends überzeugt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich nun einen Spionagethriller oder doch Cozy Crime gelesen habe. Die zahlreichen Bezüge auf Maggies Älterwerden und ihre Sehnsucht nach Ruhestand wirkten redundant und nicht ganz passend, während sie um ihr Leben fürchten muss. Auch die Auflösung war für mich nicht vollkommen schlüssig, auch wenn sie natürlich als Cliffhanger für folgende Bände der Reihe geeignet ist. Machen wir uns nichts vor, natürlich werde ich auch alle Folgebände lesen!
Tess Gerritsen, Die Spionin. DAV 2023.
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