Tuesday, January 21, 2025

Jeffrey Eugenides - Air Mail

Natürlich wollte ich Air Mail von Jeffrey Eugenides lesen. Schließlich hatte ich schon Middlesex, Die Selbstmord-Schwestern und Die Liebeshandlung von ihm gelesen. Dennoch rutschte mir der schmale Band mit den drei Kurzgeschichten immer wieder durch den SuB nach unten. Ich lese Kurzgeschichtenbände nicht so gern, einfach weil ich zu oft in Welten hinein- und hinausgerissen werden. Ja, das ist der Sinn von Kurzgeschichten, aber manchmal nervt es trotzdem, weil man eigentlich länger bleiben wollte.
Das ist mir bei Air Mail, Die Bratenspritze und Timesharing nicht so gegangen. Man könnte jetzt in jeder dieser Geschichten ein dünnes, fadenscheiniges Haar in der Suppe finden, im Sinne von "zu esoterisch", "ein wenig moralisch abstoßend" oder "und jetzt?" - aber insgesamt waren Suppe und Einlagen (Plot, Setting, Charaktere) sehr gut erdacht und haben Freude beim Lesen gemacht. Diese leicht andersartigen Figuren des Autors bewegen sich in einer unfassbar oberflächlichen Welt, die sich in ihrem Erleben selbst ad absurdum führt. Klare Empfehlung, auch wenn es acht Jahre gedauert hat, bis ich es endlich gelesen habe. 

Jeffrey Eugenides, Air Mail. rororo, Reinbek 2005.

 


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