Der Verlag (auf dessen Seite es auch Videotrailer zum Buch (!) gibt) fasst den Inhalt von Tobias Elsäßers Für Niemand wie folgt zusammen:
"Drei Jugendliche, drei Schicksale. Sie kennen sich nicht, aber sie alle haben ein gemeinsames Ziel: Selbstmord.
In einem Internetforum verabreden sich Sammy, Nidal und Marie, um gemeinsam zu sterben – ohne allerdings zu ahnen, dass sie beobachtet werden. Yoshua ist heimlicher Mitleser des Chats und versucht, das Ereignis zu verhindern. Tatsächlich gelingt es ihm, die Identität, die hinter den Nicknames steckt, herauszufinden. Doch als er zum vereinbarten Treffpunkt kommt, ist es für einige schon zu spät..."
Elsäßer erzählt episodisch aus den unterschiedlichen Perspektiven der Jugendlichen, unterbrochen von Aussagen anderer Beteiligter bzw. durch die Chatprotokolle. Als Jugendlicher hat man so sicher eine Chance, sich zumindest in einige der Personen hineinversetzen zu können. Für mich als Erwachsene ist es teilweise schwer, die Beweggründe der drei für ihre Selbstmordpläne nachzuvollziehen. Sie bleiben teils klischeehaft, teils unkonkret. Manchmal schimmert aber auch das Leiden an der Welt hindurch, an das ich mich durchaus erinnere. Eine Welt der Masken und Rollen, in der es unmöglich scheint, man selbst, ehrlich und glücklich zu sein oder zu werden.
Der Roman bleibt undramatisch, so scheint es, selbst das Ende. Vielleicht muss dies zu sein, um Jugendliche zwar zu berühren, sie aber nicht zu sehr in die Richtung eigener selbstmörderischer Gedanken zu drängen.
Eine Behandlung im Unterricht stelle ich mir sehr schwer vor, wenngleich ich das Thema für höchst brisant und wichtig halte. Aber da stellt sich die Frage, ob dies nur meiner eigenen Angst geschuldet oder eine rationale Gefahreneinschätzung ist.
Tobias Elsäßer, Für Niemand. Sauerländer, Mannheim 2011.
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