Andrea Fazioli lebt im Schweizer Kanton Tessin und lässt seine Romane auch dort spielen.
Elia Contini ist Privatdetektiv und lebt zurückgezogen in den Bergen. Ganz in der Nähe gibt es einen Staudamm, der entstand, als er ein kleiner Junge war. Sein Elternhaus liegt auf dem Grund des Sees und seitdem ist auch sein Vater verschwunden. Nun soll der Staudamm erweitert werden und plötzlich werden der Bürgermeister und der planende Ingenieur ermordet. Contini beginnt Fragen zu stellen und wird damit selbst zum Verdächtigen...
Die Grundidee des Romans, das Setting und die Charaktere bieten durchaus Möglichkeiten für eine spannende Geschichte. Fazioli jedoch enthüllt Großteile seiner Geschichte völlig beiläufig, es ist bereits ab dem ersten Drittel klar, was geschehen ist und geschehen wird. Eine echte Wendung gibt es nicht, auch der Showdown ist trotz Schneesturm und Schusswaffen sehr vorhersehbar.
Die eigentlich Frage, was mit dem Vater damals geschah, wird lapidar "heruntererzählt" von einer Augenzeugin in Briefform. Mit der Wiedergabe von Briefen, E-Mails und SMS versucht Fazioli mehrmals im Roman, seine Erzählform aufzulockern, auf mich wirkte dies aber eher wie eine Aneinanderreihung von Informationen, mit denen die Story vorangetrieben werden sollte. Insgesamt eher ein enttäuschender Roman trotz der guten Idee und des ungewöhnlichen Tessiner Schauplatzes.
Andrea Fazioli, Am Grund des Sees. btb Verlag, München 2009.
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