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Poznanski hat hier eine äußerst spannende Geschichte konstruiert. Jeder Computerspieler hat vermutlich schon einmal erlebt, wie sehr man von einem Spiel in den Bann gezogen werden kann. Man vergisst, was um einen herum ist, vernachlässigt andere Verpflichtungen. Erebos treibt dies auf die Spitze, die Jugendlichen werden von dem Spiel gesteuert, in emotionale und soziale Abhängigkeiten getrieben und tun dadurch Dinge, die sie sonst nicht tun würden. Nick ist ein Protagonist, der glaubhaft ist, weil er dem Spiel zunächst genauso verfällt, und dennoch moralisch integer an der richtigen Stelle die richtige Entscheidung trifft. Empathie, Mitgefühl und Zusammenhalt verhelfen den Guten zum Sieg. Natürlich ist das Bild von Gut und Böse einfach gezeichnet, der Spannung tut dies aber keinen Abbruch.
Meiner Meinung nach erhielt Erebos zurecht den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011.
Einen etwas seltsamen Effekt hatte es für mich, dass die Audiobook-Fassung von Jens Wawrczeck gelesen wurde. Nick verschmolz dadurch in meinem Kopf mit Peter, der wohl am wahrscheinlichsten von den drei Fragezeichen auch Erebos zunächst erlegen wäre, aber ebenso das Geheimnis aufgedeckt hätte, zudem die Aufklärung in einigen Punkten der Fragezeichenrätselrecherche ähnelte. Erebos als großer Drei-Fragezeichen-Fall... Aber nur in meinem Kopf.
Ursula Poznanski, Erebos. Der Hörverlag 2010.
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