Besonders viel Handlung hat dieser satirische Roman von Markus Orths nicht. Kranich bekommt seine erste Lehrerstelle an einem Gymnasium in einem Kaff nahe Frankfurt. Der Roman schildert seine ersten (und letzten) Tage dort, die seltsamen Machtspielchen des Direktors und seine Flucht aus diesem Albtraum. Ohne Frage bieten Lehrerpersönlichkeiten viele Möglichkeit zur Karikatur und hier liegen auch die Stärken von Lehrerzimmer. Die Handlung hingegen ist nicht bemerkenswert, sondern eher lahm und kippt vor allem derart ins Absurde, dass die Satire für mich zumindest nicht mehr funktionierte, sondern ich es als Blödsinn empfand. Die 162 Seiten in großem Druck waren schnell gelesen, gelächelt habe ich schon an einigen Stellen, aber zum lauten Lachen hat es nicht gereicht - und das ist kein gutes Zeichen für einen satirischen Roman.
Das Thema Schule/Lehrer bietet vielfältige Möglichkeiten, eine breite Angriffsfläche, um sich darüber lustig zu machen. Andererseits trifft Orths meines Empfindens nach, nicht den Kern, schrammt vielmehr an einer wirklich witzigen Betrachtung vorbei. Da fand ich selbst die aus dem Alltagsblog entstandenen Schüler- und Schulgeschichtchen von Frau Freitag lustiger.
Markus Orths, Lehrerzimmer. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2003.
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