Tuesday, August 13, 2013

Mary Kay Andrews - Sommerprickeln

Und dann und wann sind da diese Audiobooks, die man irgendwie zuende anhört, obwohl man sie als Buch nach 50 Seiten in die Ecke gepfeffert hätte. Fairerweise vermutlich erst nach 100, denn der Anfang von Sommerprickeln (bei dem Titel hätte ich gewarnt sein sollen) ließ zunächst noch Möglichkeiten offen. Eine amerikanische Kleinstadt, deren Hauptarbeitgeber eine Getränkefirma ist, die eine Art Kirschcola vertreibt. Die klassischen Charaktere: Die fiese Klanchefin, verstrittene Geschwister, die zwei besten Freundinnen, die gescheiterten Eheleute, die aber eigentlich happy-ever-after hätten werden sollen... Bestenfalls hätte es ein bisschen Rita Mae/Sneaky Pie Brown-mäßig werden können, vielleicht ohne Leiche. Aber statt dessen verflachen alle Ideen von Mary Kay Andrews im Banalen, die Dialoge sind ebenso vorhersehbar wie die Handlung und das Happy End. Gruselig. Vor allem ausgewälzt auf über 500 Seiten (14 Stunden!), wenngleich sich der Plot auch in 150 hätte abreißen lassen können. Sogar das "skandalöse" Aufdecken aller Geheimnisse zieht sich zäh in die Länge und der Nachsatz mit dem Beziehen des hach-so-niedlichen Cottages des nun hach-so-glücklichen Paares und achja, jetzt ist sie natürlich auch noch schwanger und der Firma geht es auch so gut...
So nacherzählend bekomme ich nachträglich noch Brechreiz, kein Prickeln.
Ich weiß wieder einmal, warum der Liebesroman nicht mein Genre ist, auch wenn ich es immer mal wieder damit versuche. Das ist einfach nur schwadronierender, seichter Bla. Literatur mag man es jedenfalls nicht nennen.

Mary Kay Andrews, Sommerprickeln. Random House Audio 2013.


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