Erneut ist es (wie in Eine ganz andere Geschichte) eine Geschehen aus der Vergangenheit und die Rückblenden dazu, die den Roman prägen. In den 70er Jahren freunden sich sechs junge Menschen, drei Paare, miteinander an. Sie unternehmen eine Reise im eigenen Bus miteinander. In Rumänien geraten sie durch Zufall in eine schreckliche Situation, deren psychologische Auswirkungen zum Zerbrechen der Freundschaft führen.
Ermitteln muss Barbarotti als in einer Schlucht die Leiche von Germund Grooth gefunden wird, einem der sechs. Jahre zuvor war in der gleichen Schlucht eine der drei Frauen der Gruppe zu Tode gestürzt, ein Verbrechen konnte damals aber nicht nachgewiesen werden.
Beharrlich ermitteln Bakmann und Barbarotti, sprechen mit den verbleibenden Mitgliedern der Gruppe von damals, bis schließlich zwei davon bereit sind zu sprechen...
Von den bisherigen Barbarotti-Romanen empfinde ich diesen als den schwächsten. Die sechs Charaktere sind mir allesamt unsympathisch geblieben, die Ermittlungsarbeit war zäh und Barbarotti und Bakmann treten lange auf der Stelle, überlegen ständig, ob es Unfall oder Mord war, ob sie aufgeben sollen oder nicht. Darunter leidet das Erzähltempo des Romans, es geht kaum voran. Dass die Aufklärung kommen wird weiß man, da parallel aus der Sicht der sechs Beteiligten in Rückblenden erzählt wird, aber dabei werden natürlich die entscheidenden Details aufgespart, was diesmal forciert wirkt, hingegen bei Eine ganz andere Geschichte Strategie des Mörders war, um die Ermittler hinters Licht zu führen.
Die Parallelhandlung, Barabrottis Beziehung zu Marianne und seine Verhandlungen mit Gott, überzeugte mich diesmal auch weniger, trotz des gewohnt guten Erzählstils.
Håkan Nesser, Die Einsamen. Random House 2011.
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