In Knochen lügen nie tauchen plötzlich Hinweise auf, dass eine Mörderin aus einem alten Fall (Totenmontag, Band 7) von Tempe und Ryan wieder aktiv geworden ist. Gleich mehrere junge Mädchen sind zunächst entführt und dann wie aufgebahrt tot aufgefunden worden - an verschiedenen Orten. Ryan soll entsprechend bei der Ermittlung helfen, ist aber noch im Kummer um seine verstorbene Tochter versunken und unauffindbar.
Als nahezu absurdes Element dieses Bandes ist es Tempes psychisch angeschlagene und nun auch körperlich schwer kranke Mutter, die mit einigen Internetrecherchen sowohl Ryan aufstöbert, als auch weitere entscheidende Hinweise zum Fall liefert. Sie dient damit ein bisschen als Deus Ex Machina - ein erzählerischer Trick, den ich nicht sehr schätze. Die übrige Ermittlung - inklusive unvermeidbarer Sackgassen und Irrwege (die natürlich nicht unbedingt Tempes oder Ryans Verschulden sind, sondern auf die unsympathischeren Männer des Teams abgewälzt werden) - läuft klassisch ab. Der aufmerksame Leser ahnt etwas nach zwei Drittel, wer der Täter/die Täterin sein muss, ganz so überraschend ist das Ende also nicht. Natürlich sind im entscheidenden Moment wieder keine der offiziellen Ermittler erreichbar und Tempe startet wieder den Alleingang - aber nicht ganz so blind wie in einigen der Vorgängerbände. Der Erzählstil und auch die Wiederbegegnung mit Ryan machen die meiste Freude, insgesamt taugt dieser Band wieder deutlich mehr als einige der letzten.
Kathy Reichs, Knochen lügen nie. Blessing, München 2015.
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Für die Buchchallenge 20/15 habe ich in diesem Buch aus der Kategorie V. Nahrungsmittel das Eis ausgesucht. Tempe und ein Mädchen aus der Nachbarschaft essen dies am Ende gemeinsam und das ist auch gut so!
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