In seinem dritten Fall befindet sich Kommissar Dupin außerhalb seines eigentlichen Zuständigkeitsbereiches. Die Journalistin Lilou Brevals hat ihn gebeten, sich in den Salinen im "Weißen Land" bei Guérande umzuschauen, dort seien merkwürdige blaue Fässer aufgetaucht. Während er noch die Landschaft und ihre Gerüche in sich aufnimmt, wird plötzlich auf ihn geschossen! Keine Frage, dass Lilou tatsächlich einer Sache auf der Spur war. Entgegen seiner Befürchtungen findet sich für Dupin ein Weg mit der örtlichen Kommissarin Rose zusammenzuarbeiten. Die ist ihm in manchen Dingen fast zu ähnlich und Dupin sieht seine eigenen Verhaltensweise in ihr gespiegelt, gemeinsam begeben sie sich auf die Recherche nach den Vorkommnissen in dem Salzgebiet. Nach nur wenigen Stunden dramatisieren sich die Ereignisse noch einmal - ein Mord ist geschehen, der Zusammenhang mit der Schießerei offensichtlich.
Bretonisches Gold ist, ähnlich wie die beiden Vorgänger, einerseits ein klassisch angelegter Kriminalfall mit soliden Ermittlungen, bei denen der/die Täter systemathisch eingegrenzt werden, und andererseits eine Hommage an die wunderbare bretonische Landschaft und Kultur. Der Autor beschreibt mit großer Liebe die Schönheit der Salinen und des Golfe du Morbihan, auch das Lob auf die bretonische Küche kommt nicht zu kurz. Wenngleich Dupin und Rose zusammen äußerst besonnen und logisch in ihren Ermittlungen vorgehen, drohen sie doch schließlich steckenzubleiben, der Kreis der Verdächtigen lässt sich nicht weiter eingrenzen. Da behilft sich der Autor mit einem plötzlich Geständniswilligen - eine nicht besonders elegante und auch abrupte Methode, den Fall zu lösen. Darauf folgen nur noch einige wenige Seiten, die Zusammenhänge zu schildern, bis Dupin endlich ins heimatliche Concarneau zurückkehren darf.
Dupin gewinnt weitere Sympathien, der Fall ist bis zum Schluss spannend (mit kleinen Abstrichen bei der Auflösung) und die leidenschaftliche Schilderung der Bretagne macht Fernweh - alles Gründe, die für Bretonisches Gold sprechen. Und im Juni erscheint bereits der vierte Band - passend zur Ferienzeit.
Jean-Luc Bannalec, Bretonisches Gold. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2014.
Übersicht zur Serie hier...
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Für die Buchchallenge 20/15 habe ich in diesem Buch aus der Kategorie I. Protagonisten die Kollegen ausgesucht.
Die beiden Kommissare müssen hier gezwungermaßen zusammenarbeiten und schaffen dies nach anfänglichem Misstrauen dann auch ganz gut.
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