Als Audiobook, großartig gelesen von Rufus Beck, begeistert mich Die
Mitte der Welt erneut [erste Rezension von 2010]. Homosexualität ist für Jugendliche ein schweres
Thema und Phil ist fraglos anders, aber er sucht wie jeder andere
Teenager nach der Liebe, nach dem Sinn, nach sich selbst. Seine Familie
ist ebenfalls anders, andere Menschen verachten das Lebensmodell seiner
Mutter, aber auch dabei stellt sich die Frage, wie viele Kinder und
Jugendliche tatsächlich noch in klassischen Familienkonstellationen und
in einem intakten Elternhaus leben. Phil bietet Identifikationsfläche
trotz seiner Andersartigkeit und all seinen Problemen.
Beim zweiten
Lesen/Hören fand ich es auch spannend, seine Schwester besser zu
beobachten, die mit ihren ganz eigenen Schwierigkeiten zu kämpfen hat
und einen völlig anderen Weg einschlägt.
Auch sprachlich macht Die Mitte der Welt Freude, humorvoll und poetisch zugleich.
Fazit: Steinhöfels Buch ist qualitativ wirklich herausragend in der Menge der deutschen Jugendbücher der letzten Jahrzehnte.
Andreas Steinhöfel, Die Mitte der Welt. Silberfisch 2015.
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