Als ich Belladonna von Karin Slaughter vor längerer Zeit das erste Mal gelesen habe (Erstveröffentlichung 2001), verstörten mich die brutalen Vergewaltigungsszenen zutiefst. Einige gute Dutzend Thriller aus dem Genre später habe ich heute nach dem zweiten Lesen das Gefühl, diesen ersten Band von Slaughters "Grant County"-Serie besser verdauen zu können.
Von Beginn an ist Kinderärztin und Pathologin Sara Linton eng mit dem Fall verbunden: Sie findet das erste Opfer einer Serie von Vergewaltigungen - Sybil Adams liegt mit zwei tiefen gekreuzten Schnitten im Bauch in einer Restauranttoilette und verstirbt kurz darauf. Auch das zweite Opfer wird Sara sozusagen "geliefert" - hängt dies alles mit ihrer eigenen Vergewaltigung vor zwölf Jahren zusammen?
Neben Sara spielen auch noch Chief Jeffrey Tolliver (Saras Exmann, der die Ermittlungen leitet) und Sybils Schwester Lena, ebenfalls eine Polizistin eine Rolle. Diese Hauptcharaktere werden in Belladonna sorgfältig angelegt und vorgestellt. Die Erzählung ist temporeich und die Autorin präsentiert auf den 480 Seiten einen spannungsgeladenen Plot. Lediglich die Auflösung und die Beweggründe des Täters kommen etwas forciert daher und auch mit den Jahren Abstand und Thrillererfahrung würde ich sagen, Belladonna ist nichts für schwache (Frauen-) Nerven, denn die Gewaltbeschreibungen sind durchaus detailliert und zum Teil ekelerregend.
Karin Slaughter, Belladonna. Blanvalet, München 2012.
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