Katrine Engberg bringt in ihrem ersten Krimi Krokodilwächter die Kommissare Jeppe Kørner und Anette Werner an den Start. Der Fall ist brutal und der Täter skrupellos: Julie - gerade erst zum Studium nach Kopenhagen gezogen - wird erstochen und mit Schnitten im Gesicht in ihrer Wohnung gefunden. Ihre Vermieterin, die im selben Haus wohnt, ist geschockt - hatte sie doch Julie als Vorlage für das Opfer in ihrem Kriminalroman, an dem sie schreibt, verwendet! Die Ähnlichkeiten sind beängstigend. Als ihr Hauptverdächtiger auch ermordet wird, ist für die Ermittler klar, dass der Täter nicht so schnell Ruhe geben wird.
Jeppe Kørner steckt selbst noch in einer Krise nach der Trennung von seiner Frau, ist dabei zwar nicht immer sympathisch, aber ein authentischer Charakter. Auch die übrigen Personen werden gut gezeichnet, die Ermittlungen sind nachvollziehbar. Zwar entstehen an manchen Stellen erzählerische Längen, hauptsächlich um den Protagonisten mehr Raum zu geben, aber alles in allem ist Krokodilwächter ein spannender Roman, bei dem mir vor allem das Kopenhagener Setting gut gefallen hat.
Die Lesung von Dietmar Bär ist exzellent wie immer, seine Stimme passt gut zur Atmosphäre des Romans und zur Perspektive von Jeppe Kørner.
Katrine Engberg, Krokodilwächter. DAV 2018.
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