Nun kümmerm sich auch die Geheimdienste um den Fall, auch der amerikanische Geheimdienst schickt eine Agentin, Nancy Sutton. Zwischen ihr und Bruno entwickelt sich bei der Zusammenarbeit eine starke Anziehung.
Während der Anhörungen um Sami um die Frage, ob er Opfer oder Täter, ausgenutztes Kind oder Dschihadist ist, muss sich Bruno auch noch um einen Fall aus dem zweiten Weltkrieg kümmern. Die Halévy Geschwister waren in Saint-Denis versteckt worden, bevor sie nach Israel auswanderten. Nun will die wohlhabende Schwester Maya Halévy sich mit einer großzügigen Spende bei der Kleinstadt bedanken, sofern diese ein entsprechendes Konzept für eine Gedenkstätte oder ein Museum vorlegt. Als Maya nach Saint-Denis reist, wird auch sie plötzlich zur Zielscheibe für die Dschihadisten, die immer noch Sami zum Schweigen bringen wollen, wofür jedes Mittel recht ist.
Es kommt zu einem großen Showdown mit viel Waffeneinsatz, bei dem Nancy schwer verletzt wird.
Der Band erschien im Original 2014, auf Deutsch erst 2015, nach dem Attentat auf Charlie Hebdo, wodurch die Thematik hohe Aktualität erhielt - muslimische Extremisten, die in französischen Moscheen rekrutieren. Das Thema wird allerdings nur oberflächlich behandelt, die persönlichen Belange und Lebensumstände von Bruno und den Bewohnern der Kleinstadt stehen stärker im Vordergrund. Dies steht in Kontrast zu dem massiven Einsatz von Waffen und Gewalt, zu der es in diesem Band immer wieder kommt. Das mag nicht zu Saint-Denis und zu Bruno passen. Auch der Zweitplot um die jüdischen Geschwister wirkt zum Teil aufgesetzt und fügt sich nicht ins Ganze. Zwar hat mich Provokateure dennoch gut unterhalten, aber der Fall wirkt holprig und nicht immer schlüssig.
Martin Walker, Provokateure. Diogenes, Zürich 2015.
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