Es handelt von dem eher unauffällig-langweiligen Richard Mayhew, dem eines Tages ein verletztes Mädchen direkt vor die Füße fällt. Er entscheidet sich, ihm zu helfen. Das Mädchen namens Door ist in jeder Hinsicht ungewöhnlich, denn sie entstammt nicht der uns bekannten Realität, sondern aus "Unter-London", einer Parallelwelt, in der die Grenzen der Zeit und Realität verschwimmen und die deutlich gefährlicher ist als Richards bisherigen Leben. Durch seine Begegnung mit Door wird er in die Welt von "Unter-London" hineingezogen und durchlebt mit ihr und einigen anderen schillernden Gestalten ein Abenteuer jenseits aller Vorstellungen.
"Unter-London" ist eine faszinierende Idee, seine Bewohner und Eigenschaften fantasievoll und einzigartig. Trotz der geschilderten Brutalitäten der zwei Assasinen-Gegenspieler hat auch das Dunkle dieser Welt seine Reize und bildet den Kontrast zu den liebenswerteren Charakteren. Dennoch lässt sich nur schwer sagen, wer gut oder wer böse ist, denn zu fassettenreich sich Gaimans Figuren angelegt und je mehr man sie kennenlernt, desto interessanter werden sie. Den Plot hingegen habe ich nicht immer als stringend empfunden, er hat stellenweise Brüche und die einzelnen Schauplätze wirken etwas gewollt aneinandergereiht, wenngleich sie wunderbar abwechslungsreich und gut beschrieben werden, beispielsweise der Court in der U-Bahn.
Gaiman ist in jeder Hinsicht ein sehr einfallsreicher und lesenswerte Autor, soviel ist sicher.
Neil Gaiman, Niemalsland. Bastei Lübbe, Mülheim 2016.
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