Heimkehren (2016) ist ein mehrfach ausgezeichneter Roman von Yaa Gyasi, einer Autorin mit Wurzeln in Ghana und den USA. Heimkehren erzählt die Lebensgeschichten der Nachfahren zweier ghanesischer Halbschwestern, ein Familienzweig verbleibt dabei hauptsächlich in Ghana, einer wird in den USA versklavt. In kurzen Episoden werden einzelne Charaktere der Familien herausgegriffen, prägende Momente werden geschildert, sowohl das persönliche Leben als auch die historischen Ereignisse betreffend. Die einzelnen Kapitel sind dabei nicht sonderlich lang und haben eher den Charakter von Kurzgeschichten, die erzählerisch nur lose miteinander verbunden sind.
Konstruktion und Erzählweise des Romans sind faszinierend, die Vielfalt der Geschichten interessant, das Thema ein wichtiges. Dennoch kam dieses Buch zum falschen Zeitpunkt, ich konnte mich nicht dafür begeistern. Die ständige Abbrüche in der Erzählung und die Lücken dazwischen verursachten schließlich eher Widerwillen, mich weiter mit immer neuen Charakteren auseinanderzusetzen. Nun liegt der Roman schon lange unangetastet, weswegen ich ihn schweren Herzens abbreche. Ich halte ihn dennoch für lesenswert - und wer weiß, vielleicht komme ich irgendwann noch einmal auf ihn zurück.
Yaa Gyasi, Heimkehren. Dumont, Köln 2016.
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