Andreas Föhr schreibt neben der neuen Eisenbergreihe auch an den Krimis mit Wallner und Kreuthner weiter. Nicht alles, was unter dem Label Lokalkrimi veröffentlicht wird, taugt - diese Reihe hält aber auch im neunten Band noch immer das Niveau. Obwohl die von Michael Schwarzmeier interpretierten Hörbücher das Lokalkolorit und die Charaktere noch einmal sehr aufwerten, habe ich Unterm Schinder diesmal - in einem Rutsch - als e-book gelesen.
Es beginnt einmal mehr mit einem von Kreuthners bescheuerten Ideen - diesmal aber nicht allzu übertrieben - bei der er mal wieder über eine echte Leiche stolpert, wo er doch eigentlich nur die neue Kollegin beeindrucken wollte...
Zwei Jahre nachdem ihr Mann erschossen wurde, ist nun auch Carmen Scriba ermordet worden. Die vermeintliche Mörderin von Gerhard Scriba sitzt aber noch im Gefängnis. Bedrückend für Wallner, hatte der doch schon bei den Ermittlungen damals ein ungutes Gefühl, dass irgend etwas nicht stimmte, aber es gab ein Geständnis. Es ist aber offensichtlich, dass die Ursachen für beide Morde in der Vergangenheit der Scribas liegen.
Die Ermittlungen gehen zunächst schleppend voran, aber hartnäckig tasten sich Wallner und Co. vorwärts. Der Leser erhält zusätzliche Einblicke in Form von Rückblenden zu den auslösenden Ereignissen, so dass man schon nach drei Vierteln des Buches ahnen kann, wie alles zusammenhängt. Die Aufklärung hält aber noch einige kleine Überraschungen parat. Rundum ein sehr gelungener Kriminalfall, nicht zu klamaukig, aber dennoch mit den humorvollen Einstruungen um Kreuthner und Opa Manfred - hat mir sehr viel Freude bereitet.
PS.: Der Schinder ist übrigens ein Berg im Mangfallgebirge...
Andreas Föhr, Unterm Schinder. Knaur, München 2021.
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