In seinem zehnten Fall
Verraten rückt Jussi Adler Olsens Kommissar Carl Moerk selbst in den Fokus. Nach seiner Verhaftung am Ende von Band neun (
Natrium Chlorid) sitzt er nun in Untersuchungshaft und seinem Team wird es wirklich sehr schwer gemacht, ihm zu helfen. Ein Koffer mit Geld und Drogen, den Carl vor Jahren auf seinem Dachboden für seinen erschossenen Kollegen Anker abgestellt hat, dessen Inhalt er aber nicht kannte, ist der Grund für die Misere. Ein lange schon gut funktionierender Drogenring, gesteuert aus den Niederlanden hat auch die dänische Polizei infiltriert. Obwohl ihm augenscheinlich seine Beteiligung daran vorgeworfen wird, geht es den eigentlich Verantwortlichen nur darum, ihre eigene Haut zu retten. So werden diverse Menschen mit der Ermordung Carls beauftragt, während seine Freunde nur wenig tun können, um ihn zu schützen. Erst nachdem weitere Morde geschehen, in den Niederlanden und in Holland, können die Zusammenhänge tatsächlich aufgedeckt werden.
Im Gegensatz zu Natrium Chlorid, der meines Erachtens ein sehr guter Band der Reihe war, erschienen mir die Ermittlungen hier sehr verworren, die Perspektivwechsel zu anderen Personen und Schauplätzen kaum zielführend und oft verwirrend. Ich war dankbar als die Geschichte im letzten Fünftel Fahrt aufnahm und das Team zielstrebig das Ende in Angriff nehmen konnte. Nett waren die Rückbezüge auf den ersten Fall und Carl bleibt als Protagonist sympathisch, ebenso wie der Rest seines Sonderdezernats. Natürlich bringt Adler Olsen hier lose Enden zusammen und schafft so einen Abschluss seiner erfolgreichen und lesenswerten Reihe.
Jussi Adler Olsen, Verraten. dtv, München 2024.
No comments:
Post a Comment