Gesucht war: A book about a writer
Melanie Raabes Roman lag schon länger herum und erfüllt dieses Kriterium.
Die Erfolgsautorin Linda Conrads verlässt seit elf Jahren ihr Haus am See nicht mehr und lebt dort nur mit ihrem Hund. Nur einige persönliche Assistenten helfen ihr bei allem. Das traumatische Ereignis vom Mord an ihrer Schwester hat sie nie überwunden, sie hat den Mörder gesehen, aber er wurde nie gefasst. Dann meint sie ihn in einer Fernsehsendung wiederzuerkennen und fasst den Entschluss, ihn bei einem Interview in eine Falle zu locken - er soll den Mord gestehen. Natürlich läuft dabei nichts wie geplant und für einen Großteil des Romans weiß man nicht, wer hier wen hinters Licht führen will und wer den Mord begangen hat.
Ich habe mich mehr oder weniger durch das seitenlange Lamentieren und Leiden unter der psychischen Belastungen gekämpft, weil ich es sprachlich sehr anstrengend und redundant fand. Eigentlich sollte der Beginn eines Romans Interesse am Schicksal der Protagonistin wecken, aber die Ausgangssituation der intelligenten, belesenen Autorin allein in diesem Haus war zu abwegig. Natürlich ist ein nicht aufgeklärter Mord an einer nahen Verwandten schwer zu ertragen, aber die Konsequenz dieses drastischen Rückzugs statt eines Heilungsprozesses war für mich unglaubwürdig. Die eingeworfenen fiktiven Romanauszüge (Roman im Roman) waren für mich extrem anstrengend, da sie offensichtlich nur weitere Verwirrung stiften sollten, was ich für eine erzählerische Krücke halte. Alles in allem würde ich diesen Roman nicht weiterempfehlen.
Melanie Raabe, Die Falle. btb, München 2015.
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