Thursday, August 08, 2024

Robert Galbraith - Das strömende Grab

In Das strömende Grab, dem siebten Fall der Privatdetektive Cormoran Strike und Robin Ellacott von R. Galbraith (alias J.K. Rowling) beauftragt ein wohlhabender Familienvater die beiden, seinen Sohn Will aus den Klauen einer sektenartigen Glaubensgemeinschaft zu befreien. Die Universal Humanitarian Church gibt sich nach außen als wohltätige Gemeinschaft aus, aber intern herrschen Unterdrückung und Misshandlungen in einem fragwürdigen Wertesystem. Auf herkömmlichem Wege lassen sich aber nur schwerlich Informationen sammeln und um mit Will in Kontakt zu kommen, schleust sich Robin mit falscher Identität in die Gemeinschaft ein und lebt auf der Farm der Sekte in Norfolk. Die Schilderungen dessen, was sie dort erlebt, sind nichts für schwache Nerven, denn die psychischen und physischen Grausamkeiten sind drastisch. Gepaart mit der ideologischen Hirnwäsche fällt es selbst der toughen Robin schwer, durchzuhalten. Gleichzeitig versuchen Cormoran und seine Mitarbeiter die Aussteiger der UHC aufzutreiben und zu befragen. Hohes Erzähltempo und Spannung prägten diesen Teil des langen Romans, das letzte Drittel hatte meines Erachtens einige überflüssige Schleifen. Die emotionale Spannung der beiden Protagonisten wird auch weiter genährt, beide versuchen krampfhaft, ihren Gefühlen auszuweichen - und das seit mehreren Bänden. Ja, das ergibt einen prima Cliffhanger, aber der Fall als solches hatte auch ohne dies genug zu bieten. Die Lesung von Dietmar Wunder hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen.

Robert Galbraith, Das strömende Grab. Random House Audio 2023.


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