Nach ihrer Edelstein-Trilogie, von der der erste Band bereits verfilmt wurde, startet Kerstin Gier in die nächste Jugendbuchreihe. Statt der Zeitreisen, um die es in Rubinrot & Co. ging, erlebt die Heldin in Silber (benannt nach dem Namen der Protagonistin Liv Silber) ihre Abenteuer in ihren Träumen.
Eine Gruppe von gutaussehenden Jünglingen an ihrer neuen Londoner Schule verhält sich merkwürdig und sie begegnet eben diesen Jungen in ihren Träumen und muss hinterher feststellen, dass diese offensichtlich den Traum "miterlebt" haben. Wie der Zufall es will, ist die Gruppe gerade auf der Suche nach einem neuen weiblichen Mitglied und so "träumt" sich Liv immer tiefer in die Geschichte hinein...
Wenn die Edelstein-Storys noch einen gewissen Originalitätsfaktor und humorvolle Charaktere hatten, so sucht man danach in Silber vergeblich. So kopiert die Autorin sich nicht nur selbst, sondern man fühlt sich stellenweise nahezu penetrant an Szenen und Charaktere (einer heißt sogar Jasper) aus der erfolgreichen Twilight/Biss-Serie von Stephenie Meyer erinnert.
Und obwohl die Protagonistin versucht, ihre rosarote Verliebtheit mit Selbstironie zu kaschieren, so ist die Liebesgeschichte doch eher schmerzhaft zahnwehsüß als romantisch.
Man gewinnt hier tatsächlich massiv den Eindruck, die Autorin springe hier auf den erfolgreichen Zug der Gothic-Jugendtrilogien auf, das Ganze wirkt wie rasch konstruiert (dabei noch nicht einmal sehr logisch) und ist nicht besonders liebevoll umgesetzt.
[Zugegeben wird die Zielgruppe der 10-12jährigen Mädchen das vermutlich nicht so schlimm finden und sich an dem Klatsch & Tratsch und den Liebesszenen erfreuen.]
Kerstin Gier, Silber. Argon 2013.
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