Es ist eben manchmal sehr schwer, ehemalige Lieblingsautoren aufzugeben. Die ersten Bände der Reihe um Kay Scarpetta waren so spannend, dass man unbedingt den nächsten lesen wollte. Diese Angewohnheit habe ich schon aufgegeben, mit fehlen die beiden Vorgänger von Knochenbett, dem 20. (!) Band der Reihe. Als ich das Hörbuch in der Bücherei fand, bin ich aber wieder schwach geworden, nur um festzustellen, dass Patricia Cornwell die Kurve zurück zu einem ordentlichen Plot leider nicht geschafft hat. Zwar ist Kay Scarpetta selbst ein wenig besser zu ertragen, Marino und Benton aber sind weiterhin nervtötend, weil sie in ihren persönlichen Krisen feststecken, anstatt ordentliche Ermittlerarbeit zu leisten.
Der Fall selbst mutet auch zusammengeschustert an, plötzlich hängen verschiedene Morde zusammen, aus dem anfänglich zentralen Leichenfund im Bostoner Hafen werden plötzlich Serienmorde. Und wieder sind Kay und Marino persönlich involviert (letzterer steht wieder unter Verdacht) und im Showdown - Achtung Spoiler - ist es auch wieder Kay selbst auf die der Täter fokussiert. Im Grunde kommt es einem so vor, als hätte man das alles schon einmal gelesen - und das stimmt ja auch.
Alles in allem kein Roman, der mich wieder gnädig stimmt mit Cornwell, sondern mich in der Meinung bestätigt, besser einen Bogen darum zu machen.
Patricia Cornwell, Knochenbett. Hoffmann und Campe 2013.
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