Margos Spuren ist nach Das Schicksal ist eine mieserVerräter und Die erste Liebe mein drittes Buch von John Green.
Es handelt von Quentin, der kurz vor seinem Schulabschluss
steht und in Margo verliebt ist. Margo wohnt seit Jahren nebenan, aber ihre Freundschaft aus Kindertagen hat
nicht überlebt, sie ist beliebt in der Schule und beachtet ihn, den Außenseiter,
kaum. Eines Nachts taucht sie plötzlich an seinem Fenster auf und bestimmt ihn
als ihren Fahren auf einem abenteuerlichen Rachefeldzug, bei dem sie mit ihrem
Ex-Freund und anderen Freunden abrechnet und schließlich als krönendem
Abschluss noch bei SeaWorld einbricht. Am nächsten Tag ist Quentin gespannt,
wie es mit Margo weitergehen wird, doch sie ist verschwunden. Er setzt alles daran, Spuren zu finden, wohin sie
verschwunden sein könnte. Mit Hilfe seiner Freunde Ben und Radar findet er tatsächlich
einige Hinweise, die auch darauf deuten, dass Margo vielleicht doch nicht das
aufregende, selbstbewusste Mädchen ist, das sie zu sein scheint. Schließlich
erahnen sie Margos Aufenthaltsort und begeben sich auf einen filmreifen Roadtrip,
um sie zu finden.
Roadtrips (oder vergleichbare Reisen) zeichnen sich als eine
Konstante in Greens Romanen ab, auch die Charaktere sind erneut etwas schräg
und ungewöhnlich. Green zeichnet seine Jugendlichen als verletzliche Wesen, die
auf der Suche nach den Wahrheiten der Erwachsenenwelt sind. Es ist ein düsteres
Bild dieser Welt, das aus der Sicht von Margo und ihren Spuren gezeichnet wird.
Eine Plastikwelt mit künstlichen Figuren darin, die keine Wahrhaftigkeit
ausstrahlen. Quentins Wahrnehmung ist zunächst klischeebelastet, er nimmt seine
Highschoolwelt mit ihren Prototypen wahr, und auch wenn er diese Prototypen
nicht mag, so akzeptiert er sie dennoch. Erst die Suche nach Margo zeigt ihm
die Dinge, die sich unter der Oberfläche befinden – bei Margo, bei seinen
Freunden, bei den Mitschülern und bei sich selbst. So ist Margos Spuren eine
Initiationsgeschichte, vergleichbar mit den beiden anderen bereits erwähnten
Romanen von John Green.
Erzählstil, der Plot mit seinem dreigliedrigen Aufbau und die
Charaktere – alles in allem stimmig. Margo blieb mir unsympathisch, zu
egozentrisch in ihrer Gedankenwelt, wenngleich ihre die Welt ablehnende
Haltung, ein Welthass nahezu, ein typisches Teenagerphänomen ist, das gut
nachzufühlen ist (sofern man sich als erwachsener Leser noch erinnert). Allerdings
gelange ich zu der Überzeugung, dass John Green gleiche Muster in seinen
Romanen verwendet, auch die Protagonisten ähneln sich von ihrer
Grundausrichtung und ihrem Charakter her. Da wünscht sich der Leser des
Gesamtwerks mehr Abwechslung.
John Green, Margos Spuren. Hanser Verlag, München 2010.
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