Saturday, March 01, 2014

John Green - Margos Spuren



Margos Spuren ist nach Das Schicksal ist eine mieserVerräter und Die erste Liebe mein drittes Buch von John Green.
Es handelt von Quentin, der kurz vor seinem Schulabschluss steht und in Margo verliebt ist. Margo wohnt seit Jahren nebenan,  aber ihre Freundschaft aus Kindertagen hat nicht überlebt, sie ist beliebt in der Schule und beachtet ihn, den Außenseiter, kaum. Eines Nachts taucht sie plötzlich an seinem Fenster auf und bestimmt ihn als ihren Fahren auf einem abenteuerlichen Rachefeldzug, bei dem sie mit ihrem Ex-Freund und anderen Freunden abrechnet und schließlich als krönendem Abschluss noch bei SeaWorld einbricht. Am nächsten Tag ist Quentin gespannt, wie es mit Margo weitergehen wird, doch sie ist verschwunden.  Er setzt alles daran, Spuren zu finden, wohin sie verschwunden sein könnte. Mit Hilfe seiner Freunde Ben und Radar findet er tatsächlich einige Hinweise, die auch darauf deuten, dass Margo vielleicht doch nicht das aufregende, selbstbewusste Mädchen ist, das sie zu sein scheint. Schließlich erahnen sie Margos Aufenthaltsort und begeben sich auf einen filmreifen Roadtrip, um sie zu finden.
Roadtrips (oder vergleichbare Reisen) zeichnen sich als eine Konstante in Greens Romanen ab, auch die Charaktere sind erneut etwas schräg und ungewöhnlich. Green zeichnet seine Jugendlichen als verletzliche Wesen, die auf der Suche nach den Wahrheiten der Erwachsenenwelt sind. Es ist ein düsteres Bild dieser Welt, das aus der Sicht von Margo und ihren Spuren gezeichnet wird. Eine Plastikwelt mit künstlichen Figuren darin, die keine Wahrhaftigkeit ausstrahlen. Quentins Wahrnehmung ist zunächst klischeebelastet, er nimmt seine Highschoolwelt mit ihren Prototypen wahr, und auch wenn er diese Prototypen nicht mag, so akzeptiert er sie dennoch. Erst die Suche nach Margo zeigt ihm die Dinge, die sich unter der Oberfläche befinden – bei Margo, bei seinen Freunden, bei den Mitschülern und bei sich selbst. So ist Margos Spuren eine Initiationsgeschichte, vergleichbar mit den beiden anderen bereits erwähnten Romanen von John Green.
Erzählstil, der Plot mit seinem dreigliedrigen Aufbau und die Charaktere – alles in allem stimmig. Margo blieb mir unsympathisch, zu egozentrisch in ihrer Gedankenwelt, wenngleich ihre die Welt ablehnende Haltung, ein Welthass nahezu, ein typisches Teenagerphänomen ist, das gut nachzufühlen ist (sofern man sich als erwachsener Leser noch erinnert). Allerdings gelange ich zu der Überzeugung, dass John Green gleiche Muster in seinen Romanen verwendet, auch die Protagonisten ähneln sich von ihrer Grundausrichtung und ihrem Charakter her. Da wünscht sich der Leser des Gesamtwerks mehr Abwechslung.

John Green, Margos Spuren. Hanser Verlag, München 2010.

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