Eine der Kategorien meiner SuB-Challenge 2014 sieht ein Buch aus dem Vampirgenre vor. Tatsächlich hat mein SuB keine Vampire zu bieten, also lieh ich eines aus: Im Zwielicht. Tagebuch eines Vampirs von Lisa J. Smith. Es ist der erste Band einer ganzen Vielzahl von Unterbänden, Nebenreihen, Prequels,... Smith' Name fällt oft im Zusammenhang mit Stephenie Meyers Twilight Serie, denn Meyer wird vorgeworfen, Smith kopiert zu haben, da Im Zwielicht bereits 1991 erschien, der erste Twilight Band im Jahr 2005.
Es ist das gleiche Genre, es ist ein ähnliches Setting: Elena kehrt zu Beginn eines neuen Schuljahres zurück an die Highschool und trifft dort auf den neuen Schüler Stefano, in den sie sich sofort verliebt. Dieser zeigt ihr erst die kalte Schulter, weil er als Vampir sie zwar liebt, aber gleichzeitig Durst auf ihr Blut hat. Eine zusätzliche Gefahr droht durch Stefanos Bruder Damon, mit dem er seit ihrer Vampirgeburtsstunde im Streit ist (natürlich wegen einer anderen Frau, die Elena ähnlich sah).
Die Vampire der beiden Reihen unterscheiden sich in einige Merkmalen, ihrer Tageslichtverträglichkeit zum Beispiel, habe aber natürlich auch Gemeinsamkeiten. Es gibt auch einige Szenen, die sich ähneln, sicher hat Meyer die Reihe gelesen, aber von völligem Plagiat würde ich nicht sprechen.
Man mag über Bella und Edward denken wie man will, vom Spannungsbogen her sind Meyers Twilight-Romane gut konzipiert, die Charaktere durchleben eine Entwicklung (sogar die Anti-Heldin Bella, die ansonsten das denkbar ungeeignetste role model / Vorbild für junge Frauen ist). Die Charaktere in Im Zwielicht fand ich ausgesprochen flach und sogar unsympathisch. Elena scheint zwar eine unglückliche Vergangenheit zu haben, verhält sich aber durchweg als verwöhnte Göre und kommandiert andere herum und ist emotional skrupellos. Ihr Stefano rennt planlos durch die Wälder und erjagt Beutetiere, um seinen Durst zu stillen, lässt sich aber trotz 400 Jahren Vampirdaseins von seinem Bruder komplett hinters Licht führen. Da sind einige Nebencharaktere sympathischer, aber sie spielen für den Plot kaum eine Rolle.
Mag sein, dass sich die Vampire Diaries im Verlauf der Serie noch weiterentwickeln, ich werde sicher keinen weiteren Band mehr lesen. Aber immerhin einen Punkt der Challenge abgearbeitet.
Lisa J. Smith, Im Zwielicht. Tagebuch eines Vampirs. cbj, München 2008.
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