Thursday, April 10, 2014

Yrsa Sigurðardóttir - Seelen im Eis

Óðinn lebt, nachdem seine Frau bei einem Sturz aus dem Fenster umgekommen ist, mit seiner Tochter Rún zusammen. Diese leidet unter Albträumen und hat den Tod der Mutter nicht verarbeitet. Beruflich wird er mit Recherchen zu einem ehemaligen Heim für straffällige Jugendliche beauftragt, wo 1974 zwei Jungen umkamen. In Rückblenden wird parallel dazu die Geschichte eben dieser Zeit aus der Sicht einer jungen Frau namens Aldís erzählt. 
Bald wird klar, dass es Zusammenhänge zwischen Aldís' und Óðinns Geschichte gibt. 
Doch obwohl das Ende offensichtlich im Prolog bereits vorweggenommen wird, gibt es doch noch einmal eine Wendung im Epilog. Gerade dies - sowohl Prolog als auch Epilog - fand ich erzählerisch eher ungeschickt. Die Verknüpfung der beiden Zeitebenen und der Spannungsbogen waren dennoch ordentlich, die Charaktere wiederum nicht sonderlich beeindruckend, entwicklungsschwach bzw. sogar unglaubwürdig (siehe Epilog). Die Schriftstellerin wird zum Teil im Thriller-, zum Teil im Mystery-/Grusel-Genre angesiedelt. Letzteres konnte ich in Seelen im Eis nicht feststellen, aber es ist wohl ein alles in allem durchschnittlicher Thriller - der für mich noch den Island-Bonus innehatte. 

Yrsa Sigurðardóttir, Seelen im Eis. Argon 2013.

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