Hannelore "Loki" Schmidt hat mit Hilfe von Dieter Buhl (Redakteur bei der ZEIT) eine Art Interview-Buch herausgegeben, das die Stationen ihres Lebens an der Seite von Helmut Schmidt beleuchtet. Illustriert wird der Band mit einigen Bildern, die Loki und zum Teil auch ihren Mann mit zahlreichen Politikern und befreundeten Künstlern zeigen.
Auch wenn die Antworten durchaus Einblicke in die politische Wirklichkeit und das menschliche Miteinander von Staatsleuten geben, so ist Loki Schmidt stets darum bemüht, höflich zu bleiben und niemals schlecht über andere zu sprechen, Kritik äußert sie nur verhalten und sie weist eher auf charakterliche Stärken als auf Schwächen hin und verdeutlicht damit ihre menschliche Größe und Professionalität.
Auch wenn sie beispielsweise erwähnt, dass sie sich nie für feministische Themen interessiert hat und es oft auch richtig fand, dass die großen Männer der Welt ihre Geschäfte unter sich ausmachten, während ihre Ehefrauen ein eher seichteres Rahmenprogramm absolvierten, kann man nicht anders, als Hochachtung für diese Frau zu empfinden. Der Klappentext findet einige Adjektive für sie wie "souverän", "grundehrlich, lapidar und klar". Nach der Lektüre und ohne vorher viel über sie gewusst zu haben, kann ich dieses Urteil nachvollziehen. Ihr Herzensanliegen war der Naturschutz, den sie schon früh verfolgte, und dem sie schließlich auch eine Stiftung gründen konnte. Diesen Aspekt erwähnt sie oft, auch wenn die Frage in eine andere Richtung zielte. Warum sie in Absprache mit Buhl nicht auch ein Kapitel allein für diese Thematik reserviert hat, um sie in größerer Ausführlichkeit darzustellen, ist unklar. Ein Pluspunkt ist ebenfalls das Vorwort von Helmut Schmidt, der mit großer Hochachtung von seiner Frau und ihren Leistungen spricht.
Loki Schmidt, Auf dem roten Teppich und fest auf der Erde. Goldmann, München 2011.
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