Detlev Schöttker (Germanistik-Professor an der TU Dresden) hat Dresden - Eine literarische Einladung im Verlag Klaus Wagenbach in der Salto-Reihe herausgegeben. Es ist einer dieser wunderbaren Quartbände, in rotes Leinen gebunden, das Format und das haptische Vergnügen sind Genuss vor dem Lesen.
Schöttker, bedacht darauf ein umfassendes Bild des literarischen Bezugs zu Dresden herzustellen, hat Geschichten, Auszüge und Gedichte zu drei Bereichen zusammengetragen: Verwüstungen, Landschaft und Stadtbesichtigungen. In einem umfassenden Nachwort, eher eine germanistische Kurzpublikation, erläutert er die einzelnen Werke und stellt sie in einen Gesamtzusammenhang mit der literatischen Tradition Dresdens.
Wie immer in einer solchen Anthologie finden sich in Qualität, Stil und Länge sehr unterschiedliche Texte. Besonders einige der Gedichte verlangen dem Leser einiges ab, so dass man eine Wahl zwischen Weiterblättern oder intensiver Auseinandersetzung treffen muss. Literarisches Grundinteresse sollte vorhanden sein, sonst fängt man mit dem hübschen Bändchen nichts an - das machen Titel und Verlag aber bereits im Vorfeld klar. In Bezug auf den Titel ist zu ergänzen, dass es tatsächlich eine Einladung ist, die das Quartbuch ausspricht: Im Nachklang überlegt man, dass Dresden einen (erneuten) Besuch wert ist und man die Stadt durch andere Augen sehen kann.
Dresden - Eine literarische Einladung. Hrsg. Detlev Schöttker. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2006.
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