Patrick Rothfuss' Der Name des Windes ist der Auftakt zu einem neuen Fantasy-Epos.
Der Protagonist ist der Magier Kvothe, der zur Zeit als Gastwirt ein wenig aufregendes, sehr zurückgezogenes Leben führt. In Rückblenden erzählt er einem berühmten Schreiberling von seinen ersten Lebensjahren. Diese Erinnerungen umfassen seine Kindheit, als er mit seinen Eltern und anderen Spielleuten durch die Lande zog, die Ermordung derselben durch eine mysteriöse Gruppe, den Chandrian, seine Armutsjahre und der Beginn seines Studiums an der Universität. Er hat es seinem Talent zur Magie, seiner Intelligenz und seinen schauspielerischen Fähigkeiten zu verdanken, dass er seine zahlreichen Abenteuer überlebt und dabei noch einen Ruf als wagemutiger Held aufbauen kann. Der Antwort auf die Frage, wer die Chandrian sind und warum seine Eltern ihretwegen sterben mussten, kommt er in diesem ersten Band von stolzen 863 Seiten (über 30 Hörbuchstunden!) nicht.
Um es kurz zu machen: Ich mochte die Story und den Protagonisten wohl, aber es war langatmig und verlor sich phasenweise in Details, so dass man schon ahnte, dass es trotz der immensen Länge wohl keine wesentlichen Fortschritte im Hauptplot geben würde. Es gibt interessante Geschichten in der Geschichte, man erhält einen guten Eindruck der Welt, die Rothfuss entworfen hat, mystisch, kulturell und gesellschaftlich, er bemüht sich um eine umfassende Darstellung. Sprachlich war es gefällig, einige Redewendungen, die aber durchaus auf das Konto der Übersetzer gehen können, passten sprachlich nicht in diese Welt. Ein wenig weniger Drumherum und etwas mehr zielgerichtetes Erzählen hätten dem Werk meines Erachtens gut getan - die enthusiastische Fantasyleserschaft, die Detailverliebtheit und weitschweifendes Erzählen erwartet, wird das anders sehen.
Patrick Rothfuss, Der Name des Windes. Hörverlag 2012.
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