Als Sonny Lofthus erfährt, dass sein als Maulwurf bei der Polizei verdächtigter Vater unschuldig ermordet wurde, flieht er aus dem Gefängnis, um Rache zu üben, auch an denen, wegen denen er seit langen Jahren verschiedene Strafen absitzt. Ein ehemaliger Freund seines Vater übernimmt zusammen mit einer jungen Kollegin die Ermittlungen.
Nach zehn Romanen mit Harry Hole hat Jo Nesbø einen Roman mit einem anderen Protagonisten über Rache und Selbstjustiz geschrieben. Die Rolle der Polizeit ist dabei sehr ambivalent, die Grenzen zwischen Tätern, Vertreters des Gesetzes und Stafenden verschwimmen. Und ist es erträglich, dass Mörder ohne Strafe davonkommen, sofern sie nur die Bösen getötet haben? Darf man dabei Befriedigung empfinden?
Interessante Fragen, über die man länger nachsinnen kann, als Platz in einer Kurzrezension ist.
Der Sohn ist - ohne Frage - ein spannender, facettenreicher Thriller. Die Figuren waren mir zwar nicht sonderlich sympathisch, viele haben (typisch Nesbø) sehr düstere Seiten an sich, aber der Plot ist gut durchdacht, actionreich und trotz gewalttätiger Szenen nicht ganz so blutrünstig-grausam wie einige der Harry Hole-Szenen.
Jo Nesbø, Der Sohn. HörbuchHamburg 2014.
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