Dies ist der dritte Band von Martin Walkers Reihe um Bruno, Chef de police, in dem kleinen beschaulichen Städtchen im Perigord. Das Cover der Diogenes-Ausgabe verrät es, hier sind Schwarze Diamanten keine Edelsteine, sondern Trüffel. Im Nachbarörtchen werden sie auf dem Markt gehandelt, aber es gab Beschwerden über minderwertige Ware und Betrug. Bruno wird hinzugezogen. Doch kaum hat er auch nur begonnen zu recherchieren, da verdrängt der Mord an einem (Jagd-) Freund Hercule alles andere. Gleichzeitig entspinnt sich ein Bandenkrieg zwischen den schon lange ansässigen Vietnamesen und den nach Frankreich drängenden Chinesen. Was hatte Hercule mit all dem zu tun?
Man sollte meinen, bei diesen schon komplexen Handlungssträngen täte der Autor gut daran, nicht noch mehr in diesen Roman hineinpacken zu wollen, doch er mischt noch private Dramen (Isabelle, Pamela - wie soll sich Bruno da entscheiden?) und Lokalpolitik (Bürgermeisterwahlen) dazu. Nicht zu vergessen, dass ausführlich über Trüffelsuche und Zubereitung und Verzehr derselben berichtet werden muss.
So erscheint dann die Aufklärung der Verbrechen am Ende auf den letzten Seiten etwas sehr gerafft, einige Fäden bleiben lose in der Luft, ohne dass ein Täter gefasst oder gar benannt werden kann. Den Krimileser stellt dies nicht zufrieden, wer aber die französische Atmosphäre und die Gesellschaft des liebenswerten Bruno mag, der freut sich schon auf den nächsten Band.
Martin Walker, Schwarze Diamanten. Diogenes, Zürich 2012.
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