Jens Wawrczeck liest den letzten Roman aus der Sub-Reihe der Wache der Scheibenwelt von Terry Pratchett wie gewohnt meisterhaft, individuelle Stimmen der Charaktere und Dialekte inbegriffen. Hörgenuss.
In Steife Prise ist Kommandeur Mumm gezwungen mit seiner Frau auf deren Familienlandsitz Urlaub zu machen - was er als Workaholic natürlich nicht kann und will. So wundert es nicht, dass er auch fernab der Metropole schnell auf kriminelle Missstände aufmerksam wird. Diese haben - neben Schmuggel und Drogenhandel - auch in dramatischer Weise Rassismus und Unterdrückung einer ganzen Rasse - den Goblins - zum Thema. Die Goblins wenden sich an den berühmten Polizisten, um Gerechtigkeit zu erfahren. Mumm manövriert sich (nicht ohne Selbstzweifel) durch ein Gewirr von konservativen Landbewohnern, schlecht ausgebildeten Polizisten, ungerechten Richtern und brutalen Verbrechern und wird am Ende wieder als Held und Retter gefeiert.
Steife Prise wird bestimmt durch eine düstere Atmosphäre, die natürlich auch dem Thema geschuldet ist. Dennoch gibt es natürlich den üblichen Pratchett-Humor. Die ernste Botschaft kommt aber über und Sam Mumm gewinnt einmal mehr an Größe und Respekt, beides etwas, was dem Autor in seinem letzten Roman über diesen starken Scheibenwelt-Charakter offensichtlich wichtig war.
Terry Pratchett, Steife Prise. Hörverlag 2012.
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