Onkel Toms Hütte von Harriet Beecher Stowe (1852) ist nicht einfach nur ein Klassiker, sondern ein Meilenstein in der amerikanischen Literaturgeschichte. Der oft als einer der ersten Protestromane bezeichnete Roman erreichte eine für die Zeit außergewöhnliche Popularität und zwang die Leser sich in Bezug auf die Sklaverei zu positionieren und spielte im Vorfeld des American Civil War (1861-1865) eine meinungsbildende Rolle.
Natürlich gibt es im historischen Abstand kritische Stimmen, die Beecher Stowe vorwerfen, mit den stereotypen Figuren in ihrem Roman das Bild der schwarzen Bevölkerung in den Köpfen der Weißen zu stark beeinflusst zu haben, zweifellos aber leistete Onkel Toms Hütte einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung der Sklaverei.
So ist die Geschichte des grundehrlichen, tiefgläubigen und sanften Tom natürlich geprägt von einem sentimentalen und stark idealisierenden Ton, sowohl sprachlich als auch hinsichtlich der Handlung. Im Kontext seiner Entstehung betrachtet glaube ich aber, dass die Autorin stark davon getrieben war, ihre Botschaft so dringlich wie möglich und auch so schlicht und deutlich wie möglich auszudrücken. Sklaverei ist böse und vor allem unchristlich, so die Botschaft. Und diese Botschaft erreicht damals wie heute ihr Ziel.
Harriet Beecher Stowe, Onkel Toms Hütte. Buchfunk, Leipzig 2006.
No comments:
Post a Comment