Kommissar Dupin muss in seinem achten Fall unerwartet in seiner Heimatstadt Concarneau ermitteln. Ein angesehener und einflussreicher Arzt stürzt aus einem Fenster seiner Wohnung zu Tode - und diese Wohnung befindet sich ausgerechnet oberhalb des Amiral, Dupins Lieblingsrestaurants.
Fieberhaft beginnt er zu ermitteln, muss sich aber mit zwei neuen Inspektorinnen behelfen, ausgerechnet jetzt sind Riwal und Nolwenn im Urlaub und nicht zu erreichen. Denkbar schlechte Voraussetzungen und so fühlt sich Dupin zunächst sehr unwohl, zumal die Ermittlungen in so viele verschiedene Richtungen laufen und nichts zusammenpassen will. Vor allem das Motiv will nicht klar werden, erst recht nicht, als auch noch ein Anschlag auf Concarneaus Schiffswerft das Städtchen erschüttert. Wie hängt alles zusammen?
Die Antwort kommt von höchst überraschender und literarischer Seite, mehr sei nicht verraten.
Bretonisches Vermächtnis ist eine weitere Liebeserklärung an die Bretagne, die Schilderungen der Stadt Concarneau und der umliegenden Landschaften zeugen davon. Auch die übliche Begeisterung für bretonisches, gutes Essen kommt nicht zu kurz. So bleibt das Fernweh sicher nicht aus beim Lesen. Der Fall selbst ist etwas holprig und die Auslösung, sowohl in der Art und Weise als auch vom Motiv her, etwas dürftig. Das gab es schon besser und sauberer ermittelt bei Bannalecs Dupin. Es scheint fast so, als sei der Autor hier selbst so begeistert von seinem literarischen Bezug gewesen, dass sich der Roman dem fügen musste. Dennoch ist auch dieser bretonische Krimi aufgrund von Setting und Charakteren ein Lesevergnügen.
Jean-Luc Bannalec, Bretonisches Vermächtnis. Kiepenheuer und Witsch, Köln 2019.
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