Lewis schrieb seine berühmte Narnia-Serie für sein Patenkind Lucy Barfield, wobei er in der Widmung von 1950 anmerkt, dass das Schreiben doch länger gedauert hätte als angenommen, sodass sie vielleicht zu alt sein, um das Buch noch toll zu finden. Das Vorwort erzählt die nette Anekdote von Jack und Tollers (Lewis und Tolkien!), die sich vornehmen selbst das zu schreiben, was sie gern lesen wollen - nämlich Fantastisches und Abenteuerliches.
Die Protagonisten von Der König von Narnia, nämlich Peter, Susan, Edmund und Lucy, finden im Zuge der Landverschickung in England ein neues Zuhause in einem alten, verwinkelten Haus. Dort entdecken sie im Kleiderschrank den Zugang nach Narnia. Sie finden sich im tiefsten Winter in der Nähe einer Straßenlaterne wieder (diese kommt auch in Das Wunder von Narnia vor). Edmund wird von der bösen Hexe, die Narnia unterdrückt, mit Süßigkeiten und dem Versprechen, König zu werden, geködert, sodass er seine Geschwister verrät. Diese erhalten aber von vielen Seiten Hilfe und müssen sich im Kampf gegen die Hexe beweisen. Schließlich kann auch Edmund wieder bekehrt werden, an der Seite des Löwen Aslan siegen sie und werden zu den Königinnen und Königen von Narnia. Nach Jahren der Herrschaft stoßen sie auf die Straßenlaterne und kehren ohne gealtert zu sein in diese Welt zurück.
Narnia ist eine faszinierende und interessante Welt, der Kleiderschrank eine brillante Idee. Beeindruckend ist, wie facettenreich die Charaktere der Kinder angelegt sind, Edmunds Abwege oder die Selbstzweifel der anderen werden verständnisvoll dargestellt, wodurch die Geschichte zusätzliche Tiefe erhält. Selbst der mächtige Löwe Aslan ist nicht nur Sieger, sondern lässt zu, klein zu werden, um gestärkt aus der vermeintlichen Niederlage hervorzugehen. Sympathisch und gut erdacht.
C.S. Lewis, Der König von Narnia. Ueberreiter, Wien 2005.
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