Sie kamen nach Bagdad ist eher eine Spionagegeschichte als ein Krimi. Die Staatsoberhäupter der Supermächte wollen sich zum Austausch in Bagdad treffen. Eine geheime Untergrundorganisation versucht das Treffen zu sabotieren. Die anfangs etwas verworren erzählte Geschichte bekommt mehr Struktur mit dem Auftreten der jungen Protagonistin Victoria. Weil sie verliebt ist und gerade ihren Job verloren hat, folgt sie ihrem Schwarm Edward nach Bagdad - ohne zu wissen, wer er wirklich ist. Sie wird vollends in die Geschehnisse hineingezogen, als sie Zeugin des Mordes an einem britischen Agenten wird, dessen letzte Worte Hinweise auf wichtige Dokumente für das Gipfeltreffen geben. Diese Dokumente sind ein typischer McGuffin (um mit Hitchcock zu sprechen), denn wir erfahren nie, um was es sich dabei wirklich handelt, aber ohne sie wäre die Handlung hinfällig. Victoria erlebt nun zahlreiche Abenteuer, um schließlich die Hintergründe aufzudecken und die Dokumente wiederzufinden.
Sie kamen nach Bagdad ist zwar aus heutiger Sicht nicht übermäßig spannend, aber es macht dennoch Freude in die Atmosphäre der Zeit einzutauchen - Christies Bagdad unterscheidet sich wohl deutlich von dem der heutigen Zeit.
Agatha Christie, Sie kamen nach Bagdad. Hörverlag 2005.
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