Catherine Meurisse entkam nur durch einen Zufall dem Massaker in den Redaktionsräumen der Pariser Satirezeitschrift Charlie Hebdo, weil sie an jenem Morgen verschlief und zu spät zur Arbeit kam. Ihr und den anderen Überlebenden fiel die Aufgabe zu, weiterzumachen und dies unfassbare Erlebnis und den Verlust der langjährigen Kollegen und Freunde zu überwinden. In Die Leichtigkeit zeichnet sie diesen schweren Prozess auf. In beeindruckenden Zeichnungen, meist nur in leisen Pastelltönen aquarelliert, gibt sie der Verzweiflung, den psychischen Auswirkungen und den zum Teil vergeblichen Versuchen, der eigenen Hilf- und Sprachlosigkeit zu entkommen Raum.
Als der eine gangbare Ausweg für die Künstlerin erweist sich schließlich die Kunst selbst - in der Begegnung mit Literatur und Kunst und der darin wiedergefundenen Schönheit kann sie ihre Leichtigkeit wiederfinden und dadurch weiterleben.
Es ist ein beeindruckendes Selbstportrait, das Augen öffnet für die psychischen Auswirkungen, die Terrortaten auf die Überlebenden haben, und das bei all dem Schrecken dennoch Hoffnung vermittelt.
Catherine Meurisse, Die Leichtigkeit. Carlsen, Hamburg 2016.
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Link zu einer Rezension bei literaturkritik.de von Jonas Heß
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