In Totentanz für Dr. Siri lässt Colin Cotterill seinen laotischen Leichenbeschauer und dessen Assistentin Dtui in der Provinz Houaphan,
einer abgelegenen Bergregion, ermitteln. Nach einem Erdrutsch ragt ein
mumifizierter Arm aus einem Betonpfad. Dr. Siri soll herausfinden, wie der Mann zu Tode gekommen ist, denn fraglicher Betonpfad führt zum Präsidentendomizil.
Bei den Ermittlungen, in denen es immer weitreichendere Verwicklungen mit Familiengeschichten, Intrigen und kubanischer dunkler Magie gibt, lässt sich Dr. Siri von der Geisterwelt leiten, zu der er seit dem vorangegangenen Band eine tiefe Verbindung hat, da er von einem alten Schamanen besessen ist bzw. seinen Körper mit diesem teilt. Das mutet interessanterweise nicht ganz so schräg an, wie es zunächst klingt, denn Siri nimmt dies - wie auch die üblichen Ecken und Kanten seines Heimatlandes und dessen Bewohner - mit einer großen Portion Humor. Er nimmt sich, den Fall und die beteiligten Geister nicht zu ernst. Und so gelingt dieser außergewöhnliche Genre-Clash von Thriller und Mystery. Zusammen mit Jan Josef Liefers Lesung führt dies zu einem lustig-spannenden Hörvergnügen, bei dem der tatsächliche Kriminalfall wohl eigentlich eine untergeordnete Rolle spielt.
Colin Cotterill, Totentanz für Dr. Siri. Random House 2010.
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