Die Novelle
Und jeden Tag wird der Weg nach Hause länger und länger von Fredrik Backman erzählt von Noahs an Demenz erkranktem Großvater. Die beiden haben eine intensive Beziehung und so begleitet Noah seinen Großvater in seine Erinnerungswelten, die sich als Gegenstände und Gerüche um sie herum manivestieren. In dieser Fantasiewelt kann der Großvater von seinen wichtigsten Emotionen und Erlebnissen, wie etwa der Liebe zu seiner bereits verstorbenen Frau, erzählen - und Noah kann daran teilhaben und verspricht ihm, ihn an diese Dinge zu erinnern, wenn er es nicht mehr kann. Ab und an wechselt die Erzählung in die Gegenwart zu einem verwirrten Demenzkranken, der seinen Sohn nicht mehr erkennt, Noah mit diesem verwechselt und zurück nach Hause zu seiner Frau möchte. Es ist auch die Geschichte, wie sich die Angehörigen entscheiden, den Großvater zu begleiten, ihn aufzufangen, auch als er sich an fast nichts mehr erinnert.
Die Geschichte ist sensibel erzählt und schildert die Perspektive des Vergessenden ebenso wie die der Personen, die damit umgehen lernen müssen. Sie weckt Verständnis, ohne dabei zu übersehen, dass diese Form des Abschiednehmens, während der Mensch physisch weiterhin da ist, auch besonders traurig ist.
Fredrik Backmann, Und jeden Tag wird der Weg nach Hause länger und länger. Goldmann 2022.
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