Sehr nachvollziehbar war der Druck und der Rassismus, dem sich die afroamerikanische Protagonistin Nella an ihrem sehr weißen Arbeitsplatz bei einem New Yorker Buchverlag ausgesetzt fühlt. Der Klappentext nennt dies "Microaggressions", was sicher treffend ist. Ihre Beziehung zu der neu auftauchenden Hazel ist sehr ambivalent und aufgrund deren Missachtung für Nella und sogar an Verrat grenzenden Aktionen hätte ich mit einem offen zu Tage tretenden Konflikt gerechnet - der nicht kam. Nella internalisiert alles, bleibt nahezu passiv. Durch die anderen Erzählperspektiven erfährt man, dass es eine Art Verschwörung oder Widerstandsgruppe geben muss - dies bleibt aber nebulös. Eine vage Aufklärung kommt erst ganz am Ende des Romans... mit der ich, so muss ich leider zugeben, kaum etwas anfangen konnte. Haarpflegeprodukte und Anpassung, Codeswitching und Selbstaufgabe... Nein, ich glaube, The Other Black Girl hat mir nicht gefallen. Aber vielleicht habe ich es auch einfach nicht verstanden.
Zakiya Dalila Harris, The Other Black Girl. DAV 2021.
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