John Greens Das Schicksal ist ein mieser Verräter war schnell und lange und überall auf den Bestsellerlisten. Es erzählt die Geschichte der krebskranken Hazel, 16, die bei einer Krebsselbsthilfegruppe Augustus trifft. Es passiert, was passieren muss, sie verlieben sich. Die Geschichte wird durch ihre Krankheit besonders, intensiver, leuchtender. Sie sind auch keine Teenager im eigentlichen Sinn, sie nehmen die Liebe und das Leben, vor allem aber, was danach kommen oder nicht kommen kann, ernster als der durchschnittliche Teen das tut. Literatur und Musik spielen eine bedeutungsvolle Rolle in ihrem durch den Krebs gekennzeichneten, viel zu kurzem Leben.
Die Geschichte ist anrührend aus vielen Gründen:
Die Charaktere sind sympathisch und authentisch, man möchte sie auf der Stelle kennenlernen und vor allem das Schicksal dazu zwingen, sie am Leben zu lassen.
Green schafft es, die Geschichte unpathetisch, beinahe leicht zu erzählen, man lacht und weint gleichermaßen mit den Protagonisten, vergisst zwischendurch, was ihnen und einem selbst als Leser am Buchende bevorsteht, um dann wieder über der Grausamkeit des Lebens zu verzweifeln.
Die Querverweise zu Literatur und die Reflexion über die Schwierigkeiten und Intentionen eines Autors beim Schreiben und in der Kommunikation mit dem Leser sind vielleicht, wie teilweise in den Kritiken angemerkt, nicht "passend" für die Gedankenwelt einer 16jährigen (aber Hazel und Augustus sind schicksalsbedingt auch keine normalen Jugendlichen), aber sie sind es auch, die das Buch über die allein schon wunderbare Liebesgeschichte hinaus noch wertvoller machen und dem Buch Schönheit und eine weitere Bedeutungsebene verleihen.
Ich mochte das Buch sehr gern.
John Green, Das Schicksal ist ein mieser Verräter. Hanser, München 2012.
No comments:
Post a Comment