Friday, May 31, 2013
Alan Bennett - Die souveräne Leserin (Audiobook)
Erneute Begeisterung bei der Wiederbegegnung mit Alan Bennetts Roman über die lesende Queen. Das Audiobook wird gelesen von Jürgen Thormann, dessen Stimme wunderbar vertraut ist (nicht zuletzt aus zahlreichen Drei-Fragezeichen-Folgen...) und perfekt zum Erzählton von Die souveräne Leserin passt. Definitive Lese- und Hörempfehlung.
Alan Bennett, Die souveräne Leserin. Artemis & Winkler 2010.
Thursday, May 30, 2013
Markus Orths - Lehrerzimmer
Besonders viel Handlung hat dieser satirische Roman von Markus Orths nicht. Kranich bekommt seine erste Lehrerstelle an einem Gymnasium in einem Kaff nahe Frankfurt. Der Roman schildert seine ersten (und letzten) Tage dort, die seltsamen Machtspielchen des Direktors und seine Flucht aus diesem Albtraum. Ohne Frage bieten Lehrerpersönlichkeiten viele Möglichkeit zur Karikatur und hier liegen auch die Stärken von Lehrerzimmer. Die Handlung hingegen ist nicht bemerkenswert, sondern eher lahm und kippt vor allem derart ins Absurde, dass die Satire für mich zumindest nicht mehr funktionierte, sondern ich es als Blödsinn empfand. Die 162 Seiten in großem Druck waren schnell gelesen, gelächelt habe ich schon an einigen Stellen, aber zum lauten Lachen hat es nicht gereicht - und das ist kein gutes Zeichen für einen satirischen Roman.
Das Thema Schule/Lehrer bietet vielfältige Möglichkeiten, eine breite Angriffsfläche, um sich darüber lustig zu machen. Andererseits trifft Orths meines Empfindens nach, nicht den Kern, schrammt vielmehr an einer wirklich witzigen Betrachtung vorbei. Da fand ich selbst die aus dem Alltagsblog entstandenen Schüler- und Schulgeschichtchen von Frau Freitag lustiger.
Markus Orths, Lehrerzimmer. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2003.
Das Thema Schule/Lehrer bietet vielfältige Möglichkeiten, eine breite Angriffsfläche, um sich darüber lustig zu machen. Andererseits trifft Orths meines Empfindens nach, nicht den Kern, schrammt vielmehr an einer wirklich witzigen Betrachtung vorbei. Da fand ich selbst die aus dem Alltagsblog entstandenen Schüler- und Schulgeschichtchen von Frau Freitag lustiger.
Markus Orths, Lehrerzimmer. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2003.
Wednesday, May 29, 2013
Alina Bronsky - Scherbenpark
An den Rezensionen zu Scherbenpark von Alina Bronsky (*1978 in Swerdlowsk, Sowjetunion) ist bemerkenswert, dass viele berichten, was ihnen gut an dem Roman gefallen hat, aber dennoch sind die Bewertungen eher Mittelmaß.
Scherbenpark erzählt die Geschichte von Sascha, die eigentlich Alexandra heißt und mit ihrer Familie aus Russland immigriert ist. Ihr und ihren Geschwistern ist Schlimmes widerfahren, der Exmann der Mutter brachte diese und ihren neuen Lebensgefährte brutal um. Seitdem fühlt sich Sascha nicht nur für die kleine Familie verantwortlich, sondern ist auch voller Wut. Nicht nur auf den Täter, sondern auch auf sich selbst, ihre Mitmenschen, die Welt, die Gesellschaft. Der Wut macht sie Luft durch selbstzerstörerisches Verhalten und ist dabei auch ungerecht ihren Mitmenschen gegenüber. Dennoch fühlt man mit ihr, kann vor allem die Wut spüren, nachvollziehen.
Aber der Roman geht nicht weiter, erreicht zwar eine scheinbare Katharsis in einem Gewaltausbruch von Sascha, der sie ins Krankenhaus und zum Überdenken ihrer Wut bringt, aber plausibel löst sich ihr Dilemma, vor allem das emotionale, nicht auf. Es bleibt unklar, wie in der Enge von niedrigem sozialem Status, traumatisierender Vergangenheit und Migrationshintergrund ein Durchbruch geschehen kann. Ein Gegenpol, Freundschaft und Familie, wird zwar angedeutet, aber ob Sascha sich darauf tatsächlich stützen kann, ist fraglich.
In der Summe hat Scherbenpark zwar eine starke Protagonisten und eine dramatische Exposition, aber vor allem in der zweiten Hälfte einen eher schwachen Plot, weswegen auch meine Begeisterung trotz angenehmen Schreibstil der Autorin eher schwächer ausfällt. Allerdings ist der Roman das Erstlingswerk, wer weiß, was da noch kommt.
Alina Bronsky, Scherbenpark. Kiwi, Köln 2008.
Scherbenpark erzählt die Geschichte von Sascha, die eigentlich Alexandra heißt und mit ihrer Familie aus Russland immigriert ist. Ihr und ihren Geschwistern ist Schlimmes widerfahren, der Exmann der Mutter brachte diese und ihren neuen Lebensgefährte brutal um. Seitdem fühlt sich Sascha nicht nur für die kleine Familie verantwortlich, sondern ist auch voller Wut. Nicht nur auf den Täter, sondern auch auf sich selbst, ihre Mitmenschen, die Welt, die Gesellschaft. Der Wut macht sie Luft durch selbstzerstörerisches Verhalten und ist dabei auch ungerecht ihren Mitmenschen gegenüber. Dennoch fühlt man mit ihr, kann vor allem die Wut spüren, nachvollziehen.
Aber der Roman geht nicht weiter, erreicht zwar eine scheinbare Katharsis in einem Gewaltausbruch von Sascha, der sie ins Krankenhaus und zum Überdenken ihrer Wut bringt, aber plausibel löst sich ihr Dilemma, vor allem das emotionale, nicht auf. Es bleibt unklar, wie in der Enge von niedrigem sozialem Status, traumatisierender Vergangenheit und Migrationshintergrund ein Durchbruch geschehen kann. Ein Gegenpol, Freundschaft und Familie, wird zwar angedeutet, aber ob Sascha sich darauf tatsächlich stützen kann, ist fraglich.
In der Summe hat Scherbenpark zwar eine starke Protagonisten und eine dramatische Exposition, aber vor allem in der zweiten Hälfte einen eher schwachen Plot, weswegen auch meine Begeisterung trotz angenehmen Schreibstil der Autorin eher schwächer ausfällt. Allerdings ist der Roman das Erstlingswerk, wer weiß, was da noch kommt.
Alina Bronsky, Scherbenpark. Kiwi, Köln 2008.
Monday, May 27, 2013
Simon Beckett - Tiere
Es gibt einen Grund, warum Simon Beckett erst mit seiner David Hunter Serie wirklich bekannt geworden ist. Tiere ist Teil seines Frühwerks, erstmals veröffentlicht 1995, aber erst 2011 mit der Erfolgswelle in Deutschland erschienen. Es gibt vermutlich auch Gründe, warum die Autorenwebsite über keines dieser Frühwerke Informationen liefert, dort werden nur die Hunter-Romane präsentiert. Eine englische Edition ist zurzeit nicht erhältlich.
Dabei ist die Grundidee des Romans keinsfalls schlecht, wenngleich sehr morbide.
Der Ich-Erzähler Nigel lebt allein in einem alten Pub, der seit dem Tod seiner Eltern nicht mehr in Betrieb ist. Er ist besonders intelligent und hat extrem verquere Moralvorstellungen. Beides führte dazu, dass er im Keller des Pubs auf der Straße aufgesammelte, teils heruntergekommene Menschen wie Tiere gefangenhält. Er füttert sie, spricht sie als "es" an, versucht sogar sie zu dressieren.
Dabei ist klar, dass er Angst und Respekt von ihnen erwartet, ihm aber zunehmend schwerfällt, die Tiere zu kontrollieren.
Normale Sozialkontakte hat Nigel nicht, am ehesten kommt er mit seinen Arbeitskolleginnen zurecht. Als sich diese aus Neugier auf den seltsamen Kollegen selbst einladen, geht alles schief...
Parallel zu den Ereignissen des Besuchs deckt Nigel in seinen Erzählungen die Geschichte seiner Eltern und des Pubs auf, in denen sein soziopathisches Verhalten begründet liegt.
Es ist verstörend, eine solche Geschichte aus der Perspektive des Täters geschildert zu bekommen, die Schlichtheit seines Denkens ist beängstigend und mitleiderregend gleichzeitig, sein Handeln dennoch grausam. Da hilft es auch nicht, dass er zwischendurch denkt, er müsste sich dafür entschuldigen. Weiß er doch, dass es falsch ist, was er tut? Über die Opfer erfährt man wenig, sie spielen nahezu keine Rolle in der Erzählung. Auch fehlt dem Roman der befriedigende Abschluss, zwar wird das Kellerverlies entdeckt, die vermeintlichen Retter fliehen aber, Nigel bleibt zurück. Seine weitere Geschichte, Gefängnisstrafe oder Therapie, die Befreiung der Opfer, all dies bleibt offen.
Als psychologische Studie ist Tiere zu schwach und zu unplausibel, für einen Thriller ist der Spannungsbogen nicht ausreichend und das Ende trotz Showdown unzulänglich.
Ich empfehle stattdessen Raum von Emma Donoghue mit einer verwandten Thematik, wenngleich die Gefangenschaft dort aus der Perspektive eines gefangenen Kindes erzählt wird.
Simon Beckett, Tiere. Argon 2012.
Dabei ist die Grundidee des Romans keinsfalls schlecht, wenngleich sehr morbide.
Der Ich-Erzähler Nigel lebt allein in einem alten Pub, der seit dem Tod seiner Eltern nicht mehr in Betrieb ist. Er ist besonders intelligent und hat extrem verquere Moralvorstellungen. Beides führte dazu, dass er im Keller des Pubs auf der Straße aufgesammelte, teils heruntergekommene Menschen wie Tiere gefangenhält. Er füttert sie, spricht sie als "es" an, versucht sogar sie zu dressieren.
Dabei ist klar, dass er Angst und Respekt von ihnen erwartet, ihm aber zunehmend schwerfällt, die Tiere zu kontrollieren.
Normale Sozialkontakte hat Nigel nicht, am ehesten kommt er mit seinen Arbeitskolleginnen zurecht. Als sich diese aus Neugier auf den seltsamen Kollegen selbst einladen, geht alles schief...
Parallel zu den Ereignissen des Besuchs deckt Nigel in seinen Erzählungen die Geschichte seiner Eltern und des Pubs auf, in denen sein soziopathisches Verhalten begründet liegt.
Es ist verstörend, eine solche Geschichte aus der Perspektive des Täters geschildert zu bekommen, die Schlichtheit seines Denkens ist beängstigend und mitleiderregend gleichzeitig, sein Handeln dennoch grausam. Da hilft es auch nicht, dass er zwischendurch denkt, er müsste sich dafür entschuldigen. Weiß er doch, dass es falsch ist, was er tut? Über die Opfer erfährt man wenig, sie spielen nahezu keine Rolle in der Erzählung. Auch fehlt dem Roman der befriedigende Abschluss, zwar wird das Kellerverlies entdeckt, die vermeintlichen Retter fliehen aber, Nigel bleibt zurück. Seine weitere Geschichte, Gefängnisstrafe oder Therapie, die Befreiung der Opfer, all dies bleibt offen.
Als psychologische Studie ist Tiere zu schwach und zu unplausibel, für einen Thriller ist der Spannungsbogen nicht ausreichend und das Ende trotz Showdown unzulänglich.
Ich empfehle stattdessen Raum von Emma Donoghue mit einer verwandten Thematik, wenngleich die Gefangenschaft dort aus der Perspektive eines gefangenen Kindes erzählt wird.
Simon Beckett, Tiere. Argon 2012.
Moonrise
Stanisław Stefan Zygmunt Masłowski (1853-1926) was a polish painter. He mainly painted realistic landscapes. This painting is called Moonrise (1884), a simple and beautiful title. I love the use of lighting and colour, the reflections on the water.
Many thanks for sending me this go to Jakub in Poland.
Sunday, May 26, 2013
Ursula Poznanski - Erebos
An Nicks Schule gehen merkwürdige Dinge vor sich. Zunächst weiß Nick nicht, was es ist, denn alle hüllen sich in Schweigen und verhalten sich seltsam. Doch dann erhält auch er eine CD mit dem Computerspiel, das alle so in ihren Bann zieht. Erebos (eigentlich der Name des griechischen Gottes der Finsternis, aber das weiß fast niemand, deswegen nimmt es auch niemand als Warnung wahr) verpflichtet die Spieler zum Schweigen über das süchtig machende Spiel. Man hat nur eine Chance es zu spielen, und um nicht hinauszufliegen, müssen die Spieler Aufgaben erfüllen - im Spiel und in der Realität. Auch Nick verfällt dem Spiel, bei einem seiner Aufträge in der realen Welt verweigert er sich jedoch, weil ihm bewusst wird, wie gefährlich das Spiel geworden ist. Er verliert den Zugang zum Spiel und verbündet sich daraufhin mit anderen, die ebenfalls die Gefahr erkannt haben.
Poznanski hat hier eine äußerst spannende Geschichte konstruiert. Jeder Computerspieler hat vermutlich schon einmal erlebt, wie sehr man von einem Spiel in den Bann gezogen werden kann. Man vergisst, was um einen herum ist, vernachlässigt andere Verpflichtungen. Erebos treibt dies auf die Spitze, die Jugendlichen werden von dem Spiel gesteuert, in emotionale und soziale Abhängigkeiten getrieben und tun dadurch Dinge, die sie sonst nicht tun würden. Nick ist ein Protagonist, der glaubhaft ist, weil er dem Spiel zunächst genauso verfällt, und dennoch moralisch integer an der richtigen Stelle die richtige Entscheidung trifft. Empathie, Mitgefühl und Zusammenhalt verhelfen den Guten zum Sieg. Natürlich ist das Bild von Gut und Böse einfach gezeichnet, der Spannung tut dies aber keinen Abbruch.
Meiner Meinung nach erhielt Erebos zurecht den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011.
Einen etwas seltsamen Effekt hatte es für mich, dass die Audiobook-Fassung von Jens Wawrczeck gelesen wurde. Nick verschmolz dadurch in meinem Kopf mit Peter, der wohl am wahrscheinlichsten von den drei Fragezeichen auch Erebos zunächst erlegen wäre, aber ebenso das Geheimnis aufgedeckt hätte, zudem die Aufklärung in einigen Punkten der Fragezeichenrätselrecherche ähnelte. Erebos als großer Drei-Fragezeichen-Fall... Aber nur in meinem Kopf.
Ursula Poznanski, Erebos. Der Hörverlag 2010.
Poznanski hat hier eine äußerst spannende Geschichte konstruiert. Jeder Computerspieler hat vermutlich schon einmal erlebt, wie sehr man von einem Spiel in den Bann gezogen werden kann. Man vergisst, was um einen herum ist, vernachlässigt andere Verpflichtungen. Erebos treibt dies auf die Spitze, die Jugendlichen werden von dem Spiel gesteuert, in emotionale und soziale Abhängigkeiten getrieben und tun dadurch Dinge, die sie sonst nicht tun würden. Nick ist ein Protagonist, der glaubhaft ist, weil er dem Spiel zunächst genauso verfällt, und dennoch moralisch integer an der richtigen Stelle die richtige Entscheidung trifft. Empathie, Mitgefühl und Zusammenhalt verhelfen den Guten zum Sieg. Natürlich ist das Bild von Gut und Böse einfach gezeichnet, der Spannung tut dies aber keinen Abbruch.
Meiner Meinung nach erhielt Erebos zurecht den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011.
Einen etwas seltsamen Effekt hatte es für mich, dass die Audiobook-Fassung von Jens Wawrczeck gelesen wurde. Nick verschmolz dadurch in meinem Kopf mit Peter, der wohl am wahrscheinlichsten von den drei Fragezeichen auch Erebos zunächst erlegen wäre, aber ebenso das Geheimnis aufgedeckt hätte, zudem die Aufklärung in einigen Punkten der Fragezeichenrätselrecherche ähnelte. Erebos als großer Drei-Fragezeichen-Fall... Aber nur in meinem Kopf.
Ursula Poznanski, Erebos. Der Hörverlag 2010.
Saturday, May 25, 2013
Juli Zeh - Adler und Engel
Juli Zeh erzählt in Adler und Engel die Geschichte von Max. Vielmehr soll Max seine Geschichte erzählen, seine eigene und die von Jessie. Jessie ist tot. Max soll die Geschichte Clara erzählen, einer Radiomoderatorin, bei der er eines Nachts angerufen hat, und die ihn und seine Geschichte zum Thema ihrer Diplomarbeit (Psychologie) machen will. Max ist Jurist, Experte für den Balkan und die EU-Osterweiterung, aber wegen der toten Jessie kann er nicht mehr arbeiten. Max ist ständig zugekokst, seine Wirklichkeiten schieben sich ständig übereinander, Realität und erzählte Vergangenheit überlagern sich. Dabei geht es zwar auch um die Beziehung von Max und Jessie, aber auch um Drogenhandel und die erschreckenden Strukturen der Drogenmafia - im Balkan und im europäischen Osten! Max - und der Leser - entdecken während des Erzählens der Ereignisse um Jessie die Zusammenhänge von Politik und Mafia, wobei darin sowohl Jessies Familie als auch sein alter Arbeitgeber die Fäden ziehen.
Juli Zeh schafft es überzeugend, die verschiedenen Wirklichkeiten auch sprachlich in ihrem Roman ineinander zu verweben, so dass man sich stellenweise unklar ist, in welcher Realität, die ohnehin noch durch die verkokste Wahrnehmung von Max verzerrt ist, man sich gerade befindet. Sie verwendet fast brutale sprachliche Bilder und davon reichlich. Dabei tritt allerdings manchmal die Handlung in den Hintergrund, einige Passagen des Romans sind daher schleppend und waren daher für mich anstrengend zu lesen.
Mir hat die Perspektive von Max überhaupt nicht gefallen, er und auch alle anderen Charaktere des Romans sind nicht nur unsympathisch, sondern abstoßend, krankhaft. Der exessive Drogenkonsum, das Zugrunderichten von Psyche und Körper, das alles fand ich schwer zu ertragen, so dass ich mich durch den Roman bis zum Ende kämpfen musste. Dass das Buch außerdem unbefriedigend, in der Luft hängend, endet, war dabei nicht überraschend.
Sicher muss man ihr als Juristin und Literatin zugestehen, dass sie den Roman mit großer Kenntnis geschrieben hat, die Drogenrouten und die Verstrickungen von Politik und Mafia wirken - leider - sehr glaubhaft und sind vermutlich realitätsnah. Es ist insgesamt ein sehr literarisches, konstruiertes Werk, ihr Erzählstil interessant, die Geschichte und vor allem ihre Charaktere haben bei mir jedoch leider nur Widerwillen ausgelöst.
Juli Zeh, Adler und Engel. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2001.
Juli Zeh schafft es überzeugend, die verschiedenen Wirklichkeiten auch sprachlich in ihrem Roman ineinander zu verweben, so dass man sich stellenweise unklar ist, in welcher Realität, die ohnehin noch durch die verkokste Wahrnehmung von Max verzerrt ist, man sich gerade befindet. Sie verwendet fast brutale sprachliche Bilder und davon reichlich. Dabei tritt allerdings manchmal die Handlung in den Hintergrund, einige Passagen des Romans sind daher schleppend und waren daher für mich anstrengend zu lesen.
Mir hat die Perspektive von Max überhaupt nicht gefallen, er und auch alle anderen Charaktere des Romans sind nicht nur unsympathisch, sondern abstoßend, krankhaft. Der exessive Drogenkonsum, das Zugrunderichten von Psyche und Körper, das alles fand ich schwer zu ertragen, so dass ich mich durch den Roman bis zum Ende kämpfen musste. Dass das Buch außerdem unbefriedigend, in der Luft hängend, endet, war dabei nicht überraschend.
Sicher muss man ihr als Juristin und Literatin zugestehen, dass sie den Roman mit großer Kenntnis geschrieben hat, die Drogenrouten und die Verstrickungen von Politik und Mafia wirken - leider - sehr glaubhaft und sind vermutlich realitätsnah. Es ist insgesamt ein sehr literarisches, konstruiertes Werk, ihr Erzählstil interessant, die Geschichte und vor allem ihre Charaktere haben bei mir jedoch leider nur Widerwillen ausgelöst.
Juli Zeh, Adler und Engel. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2001.
Thursday, May 23, 2013
Das ungestüme Meer
Du herrschest über das ungestüme Meer;
du stillest seine Wellen, wenn sie sich erheben.
You rule the raging of the sea;
when its waves rise, you still them.
Psalm 89,9postcrossing card from Ukraine, sent by Liuba
Tuesday, May 21, 2013
Tess Gerritsen - Scheintot
Tess Gerritsen wird noch besser.
Der fünfte Fall um Jane Rizzoli und Maura Isles beginnt mit einem Schocker: Die weibliche Leiche in der Leichenhalle ist gar nicht tot! Gerade noch rechtzeitig kann Isles die Frau ins Krankenhaus bringen. Von da an entwickeln sich die Dinge rasant, ein Mord im Krankenhaus und eine Geiselnahme, in die ausgerechnet die in den Wehen liegende Rizzoli gerät. Unterbrochen wird die Haupthandlung durch die Erklärungen von Mila, einer Russin (mit beachtlich durchgehaltenem Akzent gelesen von Michael Hansonis), die die Geschichte ihrer Verschleppung und Versklavung durch Mädchenhändler in den USA erzählt.
Während sich die Ereignisse weiter zuspitzen, kämpft Rizzoli außerdem noch im privaten Spannungsfeld zwischen ihrer eigenen Polizistinnenidentität und Mutterschaft. Im Showdown begreift sie erst so recht, wie sehr sich ihr Leben durch ihre Tochter verändert hat...
Der Thriller ist tempo- und facettenreich, die Entwicklung der Seriencharaktere spannend, das Thema Frauenversklavung und die Verwicklung (gerade) auch bedeutender Männer in die Geschäfte damit leider weiter aktuell, nicht nur in den USA.
Tess Gerritsen, Scheintot. Random House 2011.
Der fünfte Fall um Jane Rizzoli und Maura Isles beginnt mit einem Schocker: Die weibliche Leiche in der Leichenhalle ist gar nicht tot! Gerade noch rechtzeitig kann Isles die Frau ins Krankenhaus bringen. Von da an entwickeln sich die Dinge rasant, ein Mord im Krankenhaus und eine Geiselnahme, in die ausgerechnet die in den Wehen liegende Rizzoli gerät. Unterbrochen wird die Haupthandlung durch die Erklärungen von Mila, einer Russin (mit beachtlich durchgehaltenem Akzent gelesen von Michael Hansonis), die die Geschichte ihrer Verschleppung und Versklavung durch Mädchenhändler in den USA erzählt.
Während sich die Ereignisse weiter zuspitzen, kämpft Rizzoli außerdem noch im privaten Spannungsfeld zwischen ihrer eigenen Polizistinnenidentität und Mutterschaft. Im Showdown begreift sie erst so recht, wie sehr sich ihr Leben durch ihre Tochter verändert hat...
Der Thriller ist tempo- und facettenreich, die Entwicklung der Seriencharaktere spannend, das Thema Frauenversklavung und die Verwicklung (gerade) auch bedeutender Männer in die Geschäfte damit leider weiter aktuell, nicht nur in den USA.
Tess Gerritsen, Scheintot. Random House 2011.
Monday, May 20, 2013
Postcrossing Time
During the last weeks there wasn't much time to write cards, but today: extreme postcrossing! Loved to chose the cards - to each his or her own - and to write them. Here's a collage of the cards that I'll send on their way today. They are going to:
Switzerland, Australia, Brazil, Czech Republic, Ireland, Poland, Portugal, Finland, Taiwan, Belgium, Belarus (this one including a tea bag in an envelope), Canada, Ukraine, The Netherlands, USA and Russia. Which will arrive first, which last?
Switzerland, Australia, Brazil, Czech Republic, Ireland, Poland, Portugal, Finland, Taiwan, Belgium, Belarus (this one including a tea bag in an envelope), Canada, Ukraine, The Netherlands, USA and Russia. Which will arrive first, which last?
Update, 23rd May, 2013:Five of them already arrived to the Netherlands, Czech Republic, Switzerland, Ireland and Poland. The one to Czech Republic registered as number 1000 of my sent cards. Wow. That's a lot of cards...
Thursday, May 16, 2013
Claudia Gray - Evernight
For my second book challenge I had to find a book in the vampire genre. I should have chosen one of Pratchett's Überwald novels - they have some vampires - but no, after some research on goodreads I chose an audiobook from the local library.
Evernight by Claudia Gray is the story of a young girl who starts at a new boarding school with a lot of strange "gothic" kind of kids. Vampires. But there are humans, too. And vampire hunters. And teeny love. Lots of teeny stuff actually. And lots of bits and pieces copied from or "inspired" by the Twilight saga and apparently other vampire series as some other reviewers pinted out.
There isn't really much to tell about the plot, two or three little twists but nothing you couldn't or wouldn't have guessed. She finds out who or what she is, loves the wrong boy, who reveals who or what he really is... bla.
The language was tedious, lots of unnecessary details about the clothes or how close a specific part of the boy was to the girl and that kind of things.
All in all, I would consider this book a total waste of my reading time, really grateful it was an audiobook, so I got some cleaning and ironing done while finishing it. And no, I won't consider reading any of the other four following novels.
Claudia Gray, Evernight. Penhaligon 2009.
Evernight by Claudia Gray is the story of a young girl who starts at a new boarding school with a lot of strange "gothic" kind of kids. Vampires. But there are humans, too. And vampire hunters. And teeny love. Lots of teeny stuff actually. And lots of bits and pieces copied from or "inspired" by the Twilight saga and apparently other vampire series as some other reviewers pinted out.
There isn't really much to tell about the plot, two or three little twists but nothing you couldn't or wouldn't have guessed. She finds out who or what she is, loves the wrong boy, who reveals who or what he really is... bla.
The language was tedious, lots of unnecessary details about the clothes or how close a specific part of the boy was to the girl and that kind of things.
All in all, I would consider this book a total waste of my reading time, really grateful it was an audiobook, so I got some cleaning and ironing done while finishing it. And no, I won't consider reading any of the other four following novels.
Claudia Gray, Evernight. Penhaligon 2009.
Tuesday, May 14, 2013
A Book from Belarus
Lovely book postcard sent by Julia from Belarus. She makes her own cards with her photos and she's got a blog called Precious Moments where this picture is also featured: The Infinite Tenderness of One January Morning. Beautiful photos!
Monday, May 13, 2013
Sunday, May 12, 2013
Saturday, May 11, 2013
Tommy Jaud - Hummeldumm
Meistens kann ich mit humoristischen Romanen nicht so viel anfangen. Deswegen hatte ich Tommy Jauds erfolgreichen Roman Hummeldumm auch nur am Rande wahrgenommen, obwohl er wochenlang auf den Bestsellerlisten war. Auf die Idee den Roman, nein, das Roman (?) zu lesen, kam ich wieder einmal erst, als ich das Audiobook in die Finger bekam.
Jaud liest selbst - und das ist auch sehr gut so. Mit Perfektion verleiht er den Charakteren seiner Namibia-Gruppenreise ihre individuelle Stimmfarbe und vor allem ihren Dialekt. Das an sich ist schon komisch.
Dabei hat der Plot eigentlich nicht viel zu bieten: Der Protagonist Matze fliegt mit seiner Freundin in den Urlaub und zwar auf eine Gruppenreise mit mehr oder weniger langweiligen Durchschnittsmenschen, jedoch haben alle ihre Macken. Leider hat er vergessen eine wichtige Überweisung für einen Wohnungskauf zu tätigen - und das nachzuholen, gestaltet sich im namibischen Busch als durchaus schwierig.
Matzes Urteil über die Mitreisenden fällt sarkastisch-böse aus, allesamt Idioten und "hummeldumm". Die absurden Versuche, Reise, Wohnung und auch noch seine Beziehung zu retten, kann er schließlich nur noch mit reichlich Selbstironie schildern.
Erst als er erkennt, dass er selbst auch ein lächerliches Mitglied der Alptraumgruppe ist, wendet sich alles zum Guten.
Als Gruppenreisen-Erfahrene kann ich sagen, dass es so schlimm wohl nur selten kommt. Wehe aber dem, der sich nicht vor einer solchen Reise gut überlegt, worauf er sich einlässt. Wahr ist, dass man auf die unterschiedlichsten Menschen trifft. Dabei wohl der Wahrscheinlichkeit nach auch manchmal auf solche, die man sich nicht ausgesucht hätte. In einer solchen kurzfristigen Zweckgemeinschaft muss man Kompromisse eingehen und viel Toleranz mitbringen. Dann kann die Gruppe erst zur Gruppe und die Reise ein Erfolg werden.
Als Matze erkennt, dass er selbst Teil der verschrobenen Gruppe ist und ebenso verrückt handelt, gelingt die Wende und er gewinnt Reise, Wohnung und Freundin zurück.
So ist die Geschichte nicht nur banales Karikieren von typischen Gruppenreisenden, wenngleich darin dennoch ihr größter humoristischer Reiz liegt.
Mir hat das Zuhören viel Spaß gemacht, prima Sprechleistung von Tommy Jaud.
Jaud liest selbst - und das ist auch sehr gut so. Mit Perfektion verleiht er den Charakteren seiner Namibia-Gruppenreise ihre individuelle Stimmfarbe und vor allem ihren Dialekt. Das an sich ist schon komisch.
Dabei hat der Plot eigentlich nicht viel zu bieten: Der Protagonist Matze fliegt mit seiner Freundin in den Urlaub und zwar auf eine Gruppenreise mit mehr oder weniger langweiligen Durchschnittsmenschen, jedoch haben alle ihre Macken. Leider hat er vergessen eine wichtige Überweisung für einen Wohnungskauf zu tätigen - und das nachzuholen, gestaltet sich im namibischen Busch als durchaus schwierig.
Matzes Urteil über die Mitreisenden fällt sarkastisch-böse aus, allesamt Idioten und "hummeldumm". Die absurden Versuche, Reise, Wohnung und auch noch seine Beziehung zu retten, kann er schließlich nur noch mit reichlich Selbstironie schildern.
Erst als er erkennt, dass er selbst auch ein lächerliches Mitglied der Alptraumgruppe ist, wendet sich alles zum Guten.
Als Gruppenreisen-Erfahrene kann ich sagen, dass es so schlimm wohl nur selten kommt. Wehe aber dem, der sich nicht vor einer solchen Reise gut überlegt, worauf er sich einlässt. Wahr ist, dass man auf die unterschiedlichsten Menschen trifft. Dabei wohl der Wahrscheinlichkeit nach auch manchmal auf solche, die man sich nicht ausgesucht hätte. In einer solchen kurzfristigen Zweckgemeinschaft muss man Kompromisse eingehen und viel Toleranz mitbringen. Dann kann die Gruppe erst zur Gruppe und die Reise ein Erfolg werden.
Als Matze erkennt, dass er selbst Teil der verschrobenen Gruppe ist und ebenso verrückt handelt, gelingt die Wende und er gewinnt Reise, Wohnung und Freundin zurück.
So ist die Geschichte nicht nur banales Karikieren von typischen Gruppenreisenden, wenngleich darin dennoch ihr größter humoristischer Reiz liegt.
Mir hat das Zuhören viel Spaß gemacht, prima Sprechleistung von Tommy Jaud.
Tommy Jaud, Hummeldumm. Argon 2012.
Thursday, May 09, 2013
Tess Gerritsen - Schwesternmord
Als Maura Isles von einer Reise nach Hause kommt, ist ihr Haus von Polizisten umlagert, die sie alle für tot halten. Mit gutem Grund, denn vor ihrer Tür liegt in einem Auto eine erschossene Frau, die ihr verblüffend ähnlich sieht.
Jane Rizzoli, hochschwanger, nimmt die Ermittlungen auf, in deren Verlauf sich Maura mit einer komplett neuen Familiengeschichte auseinandersetzen muss. Nichts ist mehr, wie es war.
Tess Gerritsen entwickelt und verwickelt zwei Plots und Fälle miteinander: Sie schildert einen grausamen, aber überaus spannenden Serienmordfall und entwickelt gleichzeitig die persönliche Geschichte der beiden Protagonisten weiter.
Der Showdown ist überaus grausam und mit einer drastischen Nüchternheit geschildert, so dass selbst der hartgesottene Krimifan schlucken muss. Auch einige der anderen Szenen sind nichts für schwache Nerven. In diesem Sinne wirklich ein Thriller.
Die Protagonistinnen gewinnen an Profil und werden sich gegenseitig und auch dem Leser sympathischer.
Ein gelungener vierter Fall.
Jane Rizzoli, hochschwanger, nimmt die Ermittlungen auf, in deren Verlauf sich Maura mit einer komplett neuen Familiengeschichte auseinandersetzen muss. Nichts ist mehr, wie es war.
Tess Gerritsen entwickelt und verwickelt zwei Plots und Fälle miteinander: Sie schildert einen grausamen, aber überaus spannenden Serienmordfall und entwickelt gleichzeitig die persönliche Geschichte der beiden Protagonisten weiter.
Der Showdown ist überaus grausam und mit einer drastischen Nüchternheit geschildert, so dass selbst der hartgesottene Krimifan schlucken muss. Auch einige der anderen Szenen sind nichts für schwache Nerven. In diesem Sinne wirklich ein Thriller.
Die Protagonistinnen gewinnen an Profil und werden sich gegenseitig und auch dem Leser sympathischer.
Ein gelungener vierter Fall.
Tess Gerritsen, Schwesternmord. Random House Audio 2005.
Sunday, May 05, 2013
Jenny Nimmo - Charlie Bone und das Geheimnis der sprechenden Bilder
Jenny Nimmo ist eine britische Jugendbuchautorin, die unter anderem für ihre Reihe um Charlie Bone bekannt ist. Ihre Website gibt einen guten Überblick über ihr Leben und Werk und ist außerdem nett illustriert.
Im ersten Band Charlie Bone und das Geheimnis der sprechenden Bilder entdeckt Charlie, dass er die Fähigkeit hat, Personen in Bildern sprechen und denken zu hören. Seine etwas unheimlichen Tanten veranlassen daraufhin, dass er zum Bloor-Internat gehen muss, wo seine Fähigkeiten gefördert werden sollen. Gleichzeitig kommt er einigen düsteren Geheimnissen um seinen Vater und um einem verschwundenen Mädchen auf die Spur.
Die Ähnlichkeit zu Harry Potter nicht zu bemerken oder zu erwähnen, ist unmöglich: Die magischen Fähigkeiten, das Internat, die bösen Gegenspieler, die Kinder für ihre Zwecke missbrauchen, die Kinder, die dem Freundschaft entgegensetzen.
Charlie Bone ist dabei eher für eine jüngere Zielgruppe ansprechend, Jenny Nimmo bedient sich einer einfachen Sprache und auch die Handlung ist einfach und überschaubar. Die auftauchenden Probleme und Rätsel werden relativ unkompliziert und zügig gelöst, wobei sich Charlie selbst nicht besonders dafür anstrengen muss, denn die Hilfe kommt von Freunden, die ihn unaufgefordert und sehr loyal unterstützen.
Bei der Einführung der Charaktere im ersten Drittel des Buches gefielen mir viele der Personen, die teils skurril-ungewöhnlich und vielversprechend wirkten. Mit zunehmendem Tempo des Romans und Fokus auf die Handlung wurden sie allerdings nicht wesentlich weiterentwickelt und blieben etwas farblos, was auch für Charlie selbst gilt. Die Veränderungen in seinem Leben sind gravierend, dennoch werden seine Gefühle kaum geschildert. Hier wäre mehr Tiefe möglich gewesen, wenngleich das Abenteuer vor allem für Jüngere sicherlich dennoch spannend ist. Dem Vergleich mit Harry Potter kann Charlie Bone natürlich nicht standhalten - muss er aber vielleicht auch nicht.
Jenny Nimmo, Charlie Bone und das Geheimnis der sprechenden Bilder. Ravensburger, Ravensburg 2003.
Im ersten Band Charlie Bone und das Geheimnis der sprechenden Bilder entdeckt Charlie, dass er die Fähigkeit hat, Personen in Bildern sprechen und denken zu hören. Seine etwas unheimlichen Tanten veranlassen daraufhin, dass er zum Bloor-Internat gehen muss, wo seine Fähigkeiten gefördert werden sollen. Gleichzeitig kommt er einigen düsteren Geheimnissen um seinen Vater und um einem verschwundenen Mädchen auf die Spur.
Die Ähnlichkeit zu Harry Potter nicht zu bemerken oder zu erwähnen, ist unmöglich: Die magischen Fähigkeiten, das Internat, die bösen Gegenspieler, die Kinder für ihre Zwecke missbrauchen, die Kinder, die dem Freundschaft entgegensetzen.
Charlie Bone ist dabei eher für eine jüngere Zielgruppe ansprechend, Jenny Nimmo bedient sich einer einfachen Sprache und auch die Handlung ist einfach und überschaubar. Die auftauchenden Probleme und Rätsel werden relativ unkompliziert und zügig gelöst, wobei sich Charlie selbst nicht besonders dafür anstrengen muss, denn die Hilfe kommt von Freunden, die ihn unaufgefordert und sehr loyal unterstützen.
Bei der Einführung der Charaktere im ersten Drittel des Buches gefielen mir viele der Personen, die teils skurril-ungewöhnlich und vielversprechend wirkten. Mit zunehmendem Tempo des Romans und Fokus auf die Handlung wurden sie allerdings nicht wesentlich weiterentwickelt und blieben etwas farblos, was auch für Charlie selbst gilt. Die Veränderungen in seinem Leben sind gravierend, dennoch werden seine Gefühle kaum geschildert. Hier wäre mehr Tiefe möglich gewesen, wenngleich das Abenteuer vor allem für Jüngere sicherlich dennoch spannend ist. Dem Vergleich mit Harry Potter kann Charlie Bone natürlich nicht standhalten - muss er aber vielleicht auch nicht.
Jenny Nimmo, Charlie Bone und das Geheimnis der sprechenden Bilder. Ravensburger, Ravensburg 2003.
Saturday, May 04, 2013
Lewis Carroll - Alice's Adventures in Wonderland
When I first got my e-book-reader I downloaded a few of the free classics I always had wanted to read. Of course I never got around reading those because there are so many new books who seem more attractive.
So it needed the book challenge to remind me of my forgotten classics. And although I could have found lots of other books published before 2000 (which was the task) I decided on Lewis Carroll's Alice's Adventures in Wonderland from 1865. It's not very long, only 124 pages and it was a fun read.
The story of course is well-known. On one afternoon young Alice travels through a rabbit hole into another mysterious country where she meets loads of strange creatures and grows and shrinks several times. Parts of the story are well-known from the many film adaptions and references in other books. But I was surprised by the absurdity of some of the situations, the nonsense, the creativity of turns and liguistic puns. I guess I only got half of them right as a non-native reader of English but I laughed out loud several times. It was a great read and I know now why this book has influenced so many authors and other artists.
So it needed the book challenge to remind me of my forgotten classics. And although I could have found lots of other books published before 2000 (which was the task) I decided on Lewis Carroll's Alice's Adventures in Wonderland from 1865. It's not very long, only 124 pages and it was a fun read.
The story of course is well-known. On one afternoon young Alice travels through a rabbit hole into another mysterious country where she meets loads of strange creatures and grows and shrinks several times. Parts of the story are well-known from the many film adaptions and references in other books. But I was surprised by the absurdity of some of the situations, the nonsense, the creativity of turns and liguistic puns. I guess I only got half of them right as a non-native reader of English but I laughed out loud several times. It was a great read and I know now why this book has influenced so many authors and other artists.
To read more about the book's history, symbolism or reception visit its wikipedia-page, it even has a list of all the characters and small articles about them.
Friday, May 03, 2013
Origami Lucky Stars
Thursday, May 02, 2013
Wednesday, May 01, 2013
Tess Gerritsen - Todsünde
Todsünde ist Band 3 von Tess Gerritsens Reihe um Ermittlerin Jane Rizzoli und Pathologin Maura Isles. In einem Kloster werden zwei Nonnen brutal angegriffen, eine davon überlebt, ist aber nicht bei Bewusstsein. Dann stellt sich heraus, dass die andere kürzlich ein Kind geboren hat. Wer ist der Vater? Als sich schließlich auch noch eine Verbindung zu einem weiteren Mord abzeichnet, zieht die Ermittlung immer weitere Züge.
Neben der spannend aufgebauten Ermittlertätigkeit, pathologisch und analytisch-befragend, steht außerdem die Entwicklung der beiden Protagonistinnen im Vordergrund des Thrillers. Dabei werden die Schilderungen des privaten Hintergrunds der beiden geschickt mit dem Fall verbunden. Zwar mag dadurch das Erzähltempo an einigen Stellen verringert sein, langweilig oder langatmig erschien mir Todsünde jedoch an keiner Stelle.
Interessanterweise störte es mich nicht, die durchaus frauenlastige Erzählperpektive durch eine Männerstimme - Michael Hansonis - präsentiert zu bekommen.
Tess Gerritsen, Todsünde. Random House 2009.
In the Attic
"In the Attic" Juliusz Slowacki Shore, Poland, 2001 postcard sent by Zuzanna from Poland |
I found an old bottle in the attic.
How long it's been there I don't know.
There's a lot of dust - but maybe a story inside.
Let's pour it.
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