Monday, August 25, 2014

Terribly British Postcard



This one is on its way to Erin in Dayton, Ohio, USA now.
Hard to part with some of the cards sometimes if they're your own favourites!

Sunday, August 24, 2014

Pamela Lyndon Travers - Mary Poppins

Mary Poppins ist vielen ein Begriff und sofort hat man Julie Andrews aus dem gleichnamigen Disney-Film (1964) vor Augen. Doch den Namen der australisch-britischen Autorin Pamela Lyndon Travers (1899-1996) kennt man weniger. Als Kinderbuch-Klassiker erschien Mary Poppins auch 2005 in der Reihe "Süddeutsche Zeitung Junge Bibliothek" in einer hübschen und illustrierten Hardcover-Ausgabe. Im Original erschien es bereits 1934 in London und spiegelt selbstverständlich auch die Atmosphäre Londons in dieser Zeit.
Mary Poppins ist nicht wie andere Kindermädchen, sie hat einen sehr eigenwilligen Charakter, ist sehr eitel und ordnet sich gesellschaftlich nicht unter. Dennoch stört sich ihre Umwelt offensichtlich wenig daran bzw. lässt sie gewähren. Sie hat magische Fähigkeiten, warum und wieso erfährt man nicht - dies muss man auch als Leser ebenso wie die Kinder der Familie Banks, bei der Mary Poppins arbeitet, einfach hinnehmen.

Das Buch besteht aus zwölf Kapiteln, die eher eine lose Geschichtensammlung darstellen als eine zusammenhängende Erzählung. Die einzelnen Episoden sind Abenteuer, die die Kinder aufgrund der Magie ihres Kindermädchen erleben dürfen und die häufig mit den skurrilen Bakannten von Mary Poppins zu tun haben. Nach einem Besuch im Süßwarenhandel von Mrs Corry beobachten die Kinder beispielsweise, wie Mrs Corry, deren Töchter und Mary Poppins die Papiersterne, die als Dekoration auf den Pfefferkuchen klebten und die die Kinder aufgehoben haben, nachts an den Himmel kleben. Wunderbar. 
Das Lokalkolorit und auch die an einigen Stellen zu erkennende unterschwellige Kritik an den gesellschaftlichen Zuständen, die allerdings Kindern vermutlich größtenteils verborgen bleiben, geben Mary Poppins einen ganz besonderen Charme. Als Märchen- und Geschichtenbuch hat es eine starke und fantasievolle Ausstrahlung und ist sicherlich auch heute noch gut vorzulesen. 

Pamela Lyndon Travers, Mary Poppins. Süddeutsche Zeitung Junge Bibliothek 2005. 

Friday, August 22, 2014

David Safier - 28 Tage lang

Wenn es um Geschichten rund um die NS-Zeit geht, kann ich auf eine lange Liste gelesener Werke zurückblicken, vom Jugendbuchklassiker wie Damals war es Friedrich angefangen bis hin zum Roman eines Schicksalslosen.
In Hinsicht auf Autoren, die über dieses Thema schreiben könnten, wäre mir David Safier wegen seiner humoristischen Bücher (Mieses Karma) nicht unbedingt eingefallen. Doch er hat sich diesem Thema in seinem Roman 28 Tage lang aufgrund seiner eigenen Familiengeschichte gewidmet und in einem Interview erklärt er dies genauer:


Das Leben der 16jährigen Mira im Warschauer Ghetto ist geprägt von ihrer Verantwortung ihrer Familie gegenüber, sie ernährt die kleine Schwester und die überforderte und psychisch angeschlagene Mutter, und ihrem Freund Daniel, der im Waisenhaus von Janusz Korczak lebt und arbeitet. Als die deutschen Nazis das Ghetto räumen und beginnen, alle Juden zu deportieren, wird ihre Familie getötet und Mira schließt sich dem Widerstand an, der sich bewaffnet und gegen die Nazis kämpft - 28 Tage lang. Dabei verliebt sie sich in Amos, der ihr bereits früher einmal aus der Not geholfen hat.
Die Frage, die Safier durch Mira immer wieder stellt, "Was für ein Mensch willst du sein?", bringt die Thematik der persönlichen Entscheidung für Gut oder Böse zum Ausdruck. In allem Elend haben die Menschen in Safiers Buch - und generell - eine Wahl. Tun sie Gutes und helfen sie denen, denen es noch schlechter geht, sind sie barmherzig? Oder gehen sie den vermeintlich leichteren Weg und ergeben sich der Macht und suchen den eigenen Vorteil?


Das ist sicherlich der stärkste Aspekt von 28 Tage lang. Die Schilderung der Geschehnisse und Grausamkeiten im Ghetto sind sicherlich angemessen, wenngleich ich nicht beurteilen kann, wie historisch akurat sie im Detail sind, was aber bei einem fiktionalen Roman vielleicht auch h nicht essentiell ist. Mich haben die Liebesgeschichten von Mira zu Daniel und Amos nicht recht überzeugt, der Fokus darauf erschien mir teils unpassend vor dem Hintergrund der Schrecken um sie herum, andererseits waren ihre Gefühle glaubhaft als ihr Antrieb weiter durchzuhalten, zu entkommen, zu überleben.
Insgesamt ist 28 Tage lang ein lesenswerter Roman über das Warschauer Ghetto und er zeigt Aspekte auf, warum Widerstand selbst gegen einen übermächtigen Gegner für das Wahren der Menschlichkeit und der eigenen Seele notwendig ist.

David Safier, 28 Tage lang. Argon Hörbuch 2014.

Tuesday, August 19, 2014

There is more to life

photo by InBetween, Cornwall, UK 2014
Es gibt Wichtigeres im Leben,
als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.

There is more to life than increasing its speed.

Mahatma Gandhi

Monday, August 18, 2014

M.J. Arlidge - Eene Meene

In Arlidges Eene Meene entführt ein Serienkiller immer wieder zwei Personen und sperrt sie ein - ohne Essen, ohne Wasser, aber mit einer geladenen Waffe und dem Auftrag, den jeweils anderen zu töten, um danach freigelassen zu werden. Die Überlebenden können kaum sinnvolle Hinweise geben, außer das der Entführer eine Frau ist.
Zunächst erscheinen die Opfer willkürlich ausgewählt zu sein, dann aber werden Detective Helen Grace Zusammenhänge zu ihrem eigenen Leben klar und sie beginnt zu ahnen, wer die Täterin ist...
Erzählt wird M.J. Arlidges Psychothriller aus mehreren Perpektiven, Opfer, Ermittler und sogar die Täterin selbst (in Rückblenden über ihre Kindheit und ihre Beweggründe für die Taten) kommen zu Wort, ohne allerdings die Zusammenhänge zu früh zu enthüllen. Die Charaktere der Ermittlergruppe um Helen Grace werden sorgfältig aufgestellt und entwickelt (tatsächlich plant Arlidge eine Reihe, der nächste Band ist bereits angekündigt), wenngleich besonders die Protagonistin einen Hauch zu angeschlagen wirkt. Sie ist ein psychisches, emotionales Wrack, die eigentlich im Leben kaum zurecht kommen dürfte mit diesem Hintergrund, aber dafür ist sie eine überraschend gute Polizistin. Das macht sie aber noch nicht zu einem sympathischen Protagonistin, ihre geringe Empathie mit den Opfern bzw. ihren Kollegen verhindert dies. Desweiteren störte mich die psychische Brutalität des Plots, zwei Menschen, die den Auftrag erhalten, den anderen zu töten, um zu überleben - eine fürchterliche Idee. Zwar wird das Grauen der Situation aus der Perpektive der Opfer auch dargestellt, bleibt aber dabei dennoch auf seltsame Weise distanziert und ist wenig emotional - ein Fakt, der mir Unbehagen beim Lesen bereitet hat. So war Eene Meene zwar spannend, hatte aber nicht die Überzeugungskraft, um mich wirklich in den Bann zu ziehen.

M.J. Arlidge, Eene Meene. Argon 2014.

Saturday, August 16, 2014

Italo Calvino - Wenn ein Reisender in einer Winternacht

Wenn meine SuB-Buchchallenge nicht nach einem orangen (jaja, es ist eher ein sehr gelbes Orange) verlangt hätte, wäre Wenn ein Reisender in einer Winternacht von Italo Calvino (1923-1985) sicher noch weitere Jahre im Regal geblieben und ich würde den Autor immer noch nicht kennen. Er gehört zu den italienischen Klassikern und wird dort auch in Schulen gelesen.

Persönlicher Untertitel: Leseabenteuer, postmoderner Roman, zehn Anfänge und (k)ein ordentliches Ende.
Den Plot zusammenzufassen fällt schwer, es ist die Geschichte einer Suche nach einem/dem Roman, der Protagonist ist zugleich der Leser selbst (oder besser der fiktive Leser, je nachdem, wie sehr man sich darauf einlassen will), den Calvino mit auf eine philosophische Reise nimmt, auf der er über das Lesen und Schreiben, das Verhältnis von Buch zu Leser, von Leser zu Autor, der Welt zum Autor oder zum Leser, ... nachdenkt. Dazwischen werden zehn Romane begonnen, die aus unterschiedlichsten Gründen abbrechen und den Leser (in doppeltem Sinne, Protagonist und tatsächlichen Leser) frustriert zurücklassen. Dabei wimmelt es von nachdenkenswerten Zitaten über Bücher, das Lesen und die Bedeutung von Literatur.
Trotz (oder gerade wegen) der Fragmenthaftigkeit des ganzen Buches hat man das Gefühl, sich viele Aspekte merken zu wollen, später noch einmal dahin zurückkommen zu wollen, um einzelne Gedanken besser würdigen zu können und erfreut sich an Calvinos Ideen und Schreibstil. Trotzdem ist der Roman phasenweise anstrengend und verstrickt sich zu sehr in seinen Ebenen und verschachtelt die Geschehnisse so sehr ineinander, dass man trotzig sagt, dass es jetzt doch bitte auch mal reicht und der Autor zum Punkt kommen soll. Insgesamt war es aber eine höchst interessante Leseerfahrung, im wahrsten Sinne des Wortes, zumal in meinem Fall noch die verblüffende Verwandtschaft mit Hakan Nessers Roman Himmel über London hinzu kam.

Italo Calvino, Wenn ein Reisender in einer Winternacht. Süddeutsche Zeitung Bibliothek 2004.
 


 

Friday, August 15, 2014

Watercolour Card

This handmade watercolour card travelled to Laura in Coral Springs, Florida, USA, and arrived safely after eight days.
Laura is a blogger and artist herself, you can find her art here: 


LKG Photo

Where the goldbees dream

Tuesday, August 12, 2014

Bart Moeyaert - Hinter der Milchstraße

Bart Moeyaert (*1964) ist ein preisgekrönter Autor, der 1998 sogar den deutschen Jugendliteraturpreis erhalten hat für das Buch Bloße Hände. Er lebt in den Niederlanden.
Das Cover zu Hinter der Milchstraße illustriert das Setting des kurzen Romans gut: Drei Kinder, die Brüder Bossie und Oskar und das Mädchen Geesje, haben Sommerferien und treffen sich auf einer Mauer, die das Gelände eines Alteisenhandels begrenzt. Von dort haben sie einen Blick auf zwei Straßen, die Sandstraße und die Milchstraße. Sie beobachten die Menschen um sie herum, erzählen Geschichten und ärgern sich gegenseitig. Dabei vermeiden sie es, über die Dinge zu sprechen, die sie eigentlich beschäftigen. Denn die Mutter der Brüder ist nach Italien verschwunden und sie wissen nicht, ob und wann sie zurückkommt, und Geesjes Tante liegt im Sterben.
An den Gedanken und Ängsten des Ich-Erzählers Oskar erkennt man, wie sehr ihn diese Dinge aber doch beschäftigen, die Auswirkungen zeigen sich jedoch nur in Kleinigkeiten, deren Bedeutung sich den Kindern und Erwachsenen nur langsam erschließt. Vielleicht muss aber auch nicht alles besprochen und nach außen getragen werden, die drei Kinder finden ihren Rückhalt im Miteinander und im miteinander Schweigen.
Ein von der Handlung her unspektakuläres Kinderbuch, was aber leise und vorsichtig große angstbelastete Themen, Tod und Verlassenwerden, thematisiert und Hoffnung macht, dass es trotz allem Schrecklichen in der Welt weitergeht, man zusammenhalten und sich trösten kann - auch ohne viele Worte. 

Bart Moeyaert, Hinter der Milchstraße. Hanser, München 2013.

Monday, August 11, 2014

Antje Rávic Strubel - Gebrauchsanweisung für Schweden

Die Reihe der Gebrauchsanweisungen des Piper Verlags gehört seit einiger Zeit schon zu meinem Reiseeinstimmungsprogramm (siehe Irland und Island). Unterschiedliche Autoren, die einen besonderen Bezug zum Land haben (oft ausgewanderte Deutsche), schreiben über Hintergründe, Gewohnheiten und Besonderheiten von Land und Leuten. Bisher waren die Bände sowohl informativ als auch unterhaltsam, teils sogar recht witzig geschrieben, die Qualität stimmte.
Leider ist die Gebrauchsanweisung für Schweden das Gegenbeispiel. 
Frau Strubel ist deutlich schwedenbegeistert und es ist ihr Sehnsuchtsland, das sie oft besucht hat und sicher auch gut kennt. Sie schreibt mit großer Sympathie und geht sensibel mit den Schweden und ihren Eigenarten um. Ihr Schreibstil trifft nicht so sehr meinen Geschmack, aber das ist subjektiv, wenngleich die eher literarisch-geprägten Beschreibungen der Landschaften und ihrer persönlichen Empfindungen in der schwedischen Natur nicht so recht zur Reiseliteratur passen wollen. Etwas mehr Sachlichkeit und Konzentration auf Inhalte wäre sehr wünschenswert gewesen.
Das Hauptproblem dieser Gebrauchsanweisung ist aber die fehlende Struktur. Zwar gibt es Kapitel und sogar Zwischenüberschriften, ("Insel der Eigenbrötler" - hier geht es um Gotland - oder "Toben im Verein" - hier schreibt sie hauptsächlich über den Vasalauf (Skilanglauf), an dem ihr Vater teilnahm), diese sind allerdings nicht wirklich hilfreich zu einer thematischen Orientierung im Buch.
Zudem springt sie von einem Thema zum nächsten, teilweise sogar kapitelintern, was manchmal einfach den Eindruck von schlechtem Lektorat hinterlässt. Natürlich arbeitet sie typische Schwedenthemen, wie den Elch, die Flagge, Literatur und die Affinität der Schweden zu Wäldern und Seen, ab, aber es fehlt der Zusammenhalt der Themen, der Überblick, der alles zu einem umfassenden Eindruck zusammenfügen könnte. Die eingestreuten geschichtlichen Hinweise fügen sich nicht zusammen und wirken unvollständig. Persönliches zu berichten ist bei dieser Form der Reiseliteratur natürlich legitim, sonst würde man einen "normalen" Reiseführer kaufen, aber hier ersetzen sie teilweise eine Schilderung der Zusammenhänge und lassen den Leser in der Luft hängen mit Detailinformationen und Empfehlungen, mit denen man wenig bis nichts anfangen kann. Schade.

Antje Rávic Strubel, Gebrauchsanweisung für Schweden. Piper, München 2013.




Sunday, August 10, 2014

Hakan Nesser - Himmel über London

Hakan Nessers Himmel über London ist kein Thriller, sondern ein experimenteller Roman, der mit dem Leser, dem Erzähler und dem Erzählten spielt. Dabei wechselt der Autor zwischen Perspektiven verschiedener Personen, Zeitebenen und Orte.
Wie es der Zufall (?) wollte, hatte ich parallel Wenn ein Reisender in einer Winternacht von Italo Calvino zu lesen begonnen (und zu diesem Zeitpunkt noch nicht beendet). Diesem Roman liegt das Verwirrspiel und der Dialog mit dem Leser elementar zugrunde, es besteht praktisch aus Romananfängen, Reflexion über das Schreiben und Lesen und dem verzweifelnden Leser, der keine Geschichte zuende lesen kann. Ich habe den Verdacht, auch Nesser hat Calvino gelesen. So tauchen Personen bzw. Namen in verschiedenen Ebenen auf, sind identisch oder auch nicht, haben Bedeutungsbezug oder auch nicht. Dabei wird Himmel über London stets immer verworrener. Die zuerst etablierte Handlungsebene um einen sterbenskranken Mann, der seine Familie in London zu einem letzten Treffen zusammenruft und dabei in Rückblenden über seine Lebensgeschichte nachdenkt, erweist sich nicht als die wirklich, sondern ist vermutlich nur die erdachte Romanhandlung eines schwedischen Schriftstellers namens Lars Gustav Selén. Aber irgend etwas stimmt nicht, die Figuren sind zu flexibel, haben doch ein Eigenleben, je näher Selén ihnen in London kommt... 
Das lang geplante Treffen der Familie auf den letzten Seiten ist dann aber nicht so spektakulär wie erwartet, die philosophischen Zwickmühlen und die Spannung zwischen Erzähler und Erzähltem werden nicht aufgelöst (oder ich habe die Auflösung nicht verstanden). 
Der Roman ist sperrig und ungewöhnlich, dadurch aber auch literarisch interessant. Nessers Schreibstil durchweg angenehm, auch wenn es langatmige Passagen gab und der Roman sicherlich auch einige Wendungen und Rückblicke weniger vertragen hätte. Für Leser, die den Krimiautor Nesser schätzen, muss es heißen "Finger weg", denn unter leichte Kost und unterhaltend kann man Himmel über London nicht einordnen. 

Hakan Nesser, Himmel über London. btb, München 2013.

Tess Gerritsen - Gefährliche Begierde

Nein, es ist schon besser, dass sich Tess Gerritsen weiterentwickelt und mit Rizzoli und Isles interessante Protagonisten für ihre Bücher geschaffen hat. Gefährliche Begierde (erschienen 1993) ist zwar nicht ganz so konfus wie Der Anruf kam nach Mitternacht und hat eine erkennbare Thrillerhandlung, aber auch hier wirkt die begleitende Liebesgeschichte unglaubhaft und aufgesetzt. Die Charaktere bleiben flach, der Plot entwickelt sich zwar dynamisch, denn die ursprünglich des Mordes an ihrem Ex-Liebhaber verdächtigte Miranda wird nun selbst verfolgt und entkommt nur knapp mehreren Anschlägen, bis zum Ende bleibt die Identität des tatsächlichen Mörders ungeklärt. So kann man für Spannung wohl zwei Sternchen vergeben und über den Rest den Mantel des Schweigens decken.

Thursday, August 07, 2014

Jan Weiler - Das Pubertier

Kurz und kurzweilig ist Jan Weilers (Autor von Maria, ihm schmeckt's nicht) Lesung seines Buches Das Pubertier. Kolummnenartig schildert er Begebenheiten mit (seinen) pubertierenden Kindern, die sicherlich vielen Eltern und anderen Erziehenden aus der Seele sprechen. Im Klappentext steht, das Hirn der Pubertiere sei wegen Umbaus vorübergehend geschlossen, dies belegt er anschaulich und teils amüsant. Mehr gibt das Buch nicht her, es bleibt beobachtend-beschreibend, es deutet und erklärt nicht und gibt auch keine Handlungshilfen - was vermutlich bei Autor und Kolumnen-Herkunft auch nicht zu erwarten war.

Jan Weiler, Das Pubertier. Der HörVerlag 2014.

Wednesday, August 06, 2014

Tess Gerritsen - Der Anruf kam nach Mitternacht

Tess Gerritsens Der Anruf kam nach Mitternacht ist eine konfuse Spionage-/Liebesgeschichte, die sie erstmals 1987 veröffentlicht hat. Frühwerk - und das merkt man sehr.
Sarah Fontaine erfährt per Anruf, dass ihr Mann Geoffrey in Berlin ermordet worden sein sill. Sie glaubt nicht recht daran und sucht nach der Wahrheit. Führte Geoffrey ein Doppelleben? War er ein Agent? In Nick O`Hara, einem Mitarbeiter des Botschafters in Washington, findet sie einen Verbündeten, der mit ihr in London und Berlin zu ermitteln beginnt. Dabei verlieben sich die beiden ineinander, misstrauen und vertrauen sich abwechselnd und werden bald selbst Verfolgte. 
Die Story ist nicht besonders gut erzählt und die beiden Protagonisten handeln irrational und die Liebesgeschichte wirkt unglaubhaft und wenig romantisch. Der Roman ist auf allen möglichen Ebenen nicht stimmig und hat mir wenig Freude bereitet. 

Monday, August 04, 2014

Nora Roberts - Das Geheimnis der Wellen

Romance-Novel - mit einem Hauch von Kriminalgeschichte.

Er: Eli - Sohn aus reichem Haus, Anwalt, betrogener Ehemann, zu Unrecht des Mordes an seiner Frau Lindsey beschuldigt, verfolgt von einem uneinsichtigen Polizisten, obwohl die Anklage wegen mangelnden Beweisen eingestellt wurde, kehrt in das Küstenhaus/-anwesen der Familie in Whiskey Beach zurück.

Sie: Abra - alternativ-esoterische Frau, die Schmuck bastelt, Yoga-Kurse gibt und anderer Leute Häuser putzt und für diese Einkäufe erledigt, sie legt Karten und vertreibt böse Geister mit Weihrauch.

Großmutter: wegen eines Sturzes nicht daheim, beauftragt aber Abra, sich um Eli zu kümmern...

Eli bzw. das Haus werden offensichtlich bedroht, es gibt Einbrüche, ein mysteriöses Loch im Keller und sogar einen weiteren Mord. Es scheint um eine Familiensage um einen schiffsbrüchigen Piraten und dessen Beute zu gehen, der mit einer Vorfahrin von Eli angebandelt haben soll.
Nach und nach decken Eli und Abra zusammen die alte Geschichte auf und stellen dem Einbrecher/Mörder eine Falle.
Außerdem natürlich Liebe, Heiratsantrag und rosige Zukunft. Ende.

Roman hält, was er verspricht, es gibt keine großen Überraschungen, aber eine soweit solide Story mit Kitschpotenzial.

Nora Roberts, Das Geheimnis der Wellen. Random House Audio 2014.