Alex Capus' Königskinder ist eine doppelte Liebesgeschichte. Max und Tina schneien auf einem Alpenpass ein und anstatt sich wie sonst immer andauernd zu streiten, erzählt Max Tina die Geschichte von Jakob und Marie. Die Geschichte nimmt ihren Anfang genau an eben diesem Alpenpass, der arme Kuhhirte aus dem Greyerzerland verliebt sich in Marie, die Tochter des reichen Bauern, der ihre Verbindung zu verhindern sucht. So wird Jakob erst Söldner und kommt dann an den (Bauern-) Hof des dem Untergang geweihten Ludwig XVI. Erst über diesen Umweg können die zwei Liebenden sich zusammentun, während auf dem Pass wieder die Sonne aufgeht und die Schneefräse Max und Tina befreit.
Es ist ein großer Spaß, wie Capus sprachlich den Bogen zwischen heute und damals schlägt, seine Erzähler Max gegenüber der kritischen Tina die Schwachstellen der Geschichte - aus heutiger Sicht - verteidigen lässt und gleichzeitig der Liebe in ihrer Schlichtheit - sie ist einfach - heute wie damals Raum gibt.
Alex Capus, Königskinder. Hanser, München 2018.
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