Das Thema von Jostein Gaarders Roman 2084 - Noras Welt könnte nicht wichtiger sein. Es geht der Protagonistin um Klimaschutz und Artenerhaltung. Nora in der Jetztzeit ist besorgt, denn sie fürchtet, das bald immer mehr Arten aussterben werden und ihre Nachfahren ihr dies zum Vorwurf machen werden. Diese Ängste werden dadurch befeuert, dass sie sehr lebhafte Träume von ihrer Urenkelin namens Nova hat. In diesen Träumen ist sie Nova und sieht sich selbst sozusagen aus der Zukunft. Daraus entsteht der starke Wunsch, etwas zu tun, so dass sie eine Aktivistengruppe zusammen mit ihrem Freund gründet.
Das wäre ein ganz ordentlicher Plot, aber leider nur wäre... Denn die einzelnen Elemente der Geschichte werden derartig wirr und zusammenhanglos aneinandergereiht, dass keine zusammenhängende Geschichte entsteht. Mal ist die Protagonistin Nora, dann Nova, dann begegnen sie sich, dann wird eine weitere Geschichte, um eine entführte Umweltaktivistin in Afrika eingeschoben, an deren Schicksal Nora Anteil nimmt, weil diese die Tochter ihres Psychologen ist, der ihr trotz ihrer Wahrträume bestätigt, mit ihr sei alles in Ordnung und den sie fortan bei jeder Gelegenheit privat anruft... Dazwischen werden diverse Artikel/Essays/Aufsätze zum Thema Artenschutz und der Einstellung der Menschheit zu den Konsequenzen des eigenen Handelns für kommende Generationen eingefügt. Hier fühlt man sich an Sofies Welt, den Erfolgsroman des Autors erinnert, in dem philosophisches Wissen kindgerecht verpackt wurde. Doch hier gibt es keine im Entfernten interessante Geschichte, um diese Wissenspäckchen zu verknüpfen.
Der mysteriöse Ring, die Wahrträume und natürlich auch das Klimaproblem, das alles bleibt ungelöst und unerklärt.
Die Intention ist ehrenwert, auch die Informationen sind wichtig und wissenswert, die Story selbst hingegen funktioniert - leider - gar nicht.
Jostein Gaarder, 2084 - Noras Welt. Hanser 2013.
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