In Rückblicken wird Sotos Karriere rekapituliert, vor allem die wichtige, aber nicht immer einfach Beziehung zu ihrem Vater, der sie trainiert, wird dabei beleuchtet. Sie ist keine einfache Person, oft ist sie in ihren Äußerungen und Ausbrüchen uneingeschränkt ehrlich, aber dadurch auch beleidigend. Den ganzen Roman hindurch wird gespiegelt, dass ihre Charakterzüge in Kombination mit der Tatsache, dass sie eine Frau ist, zu einer unfairen und sexistischen Berichterstattung in den Medien führen. Ihre Rocklänge ist den Reportern wichtiger als ihre Leistungen auf dem Tennisplatz. Ihre ruppige Art führt auch dazu, dass sie kaum Freundschaften unterhält, Tennis ist alles, was ihr wichtig ist - so hat es ihr auch ihr Vater vermittelt. Erst im Zuge ihres herausfordernden Comebacks ist sie gezwungen, sich mental mit Dingen auseinanderzusetzen, die sie jahrelang verdrängt hat, und ihre Sicht auf die Welt zu verändern.
Obwohl inhaltlich recht vorhersehbar und obwohl Tennis nicht zu meinen Interessen gehört, war Carrie Soto is Back dennoch eine unterhaltsame und kurzweilige Lektüre, die den Finger auf die immer noch andauernde diskriminierende Berichterstattung über Leistungen von Frauen in angeblichen Männerdomänen legt. Die Lesung von Inka Löwendorf hat mir gut gefallen.
Taylor Jenkins Reid, Carrie Soto is Back. Audioverlag München, 2022.
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